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Dominik Hammes bloggt auf netassetee.de in diesem Podcastfeed landen alle Texte in Audioform - zum Mitnehmen, Zuhören und Wohlfühlen.

Auf ne Tasse Tee ne Tasse Tee

    • TV & Film

Dominik Hammes bloggt auf netassetee.de in diesem Podcastfeed landen alle Texte in Audioform - zum Mitnehmen, Zuhören und Wohlfühlen.

    Der überfällige, unumgängliche Blogbeitrag (+Podcast) über Twitter aka Gavin Karlmeier schließt den Kreis.

    Der überfällige, unumgängliche Blogbeitrag (+Podcast) über Twitter aka Gavin Karlmeier schließt den Kreis.

    Da sind wir also. In Musks Mahlstrom, täglich neu angerührt, überwürzt und halbroh. Als ich Mitte November einen Blogbeitrag begann, der vor allem eine emotionale Momentaufnahme sein sollte, war mir nicht klar, wie chaotisch die kommenden Tage und Wochen in der Causa Twitter noch werden sollten. Jeden Tag, teilweise mehrfach, schreibt Musk selbst ein neues Kapitel der Seifenoper rund um dieses Medium/diese Website/dieses Social Network und inszeniert sich selbst irgendwo zwischen Troll, unbeholfenem Möchtegernkomiker und eiskalt kalkulierendem Geschäftsmann. Das Ganze ist so faszinierend und verstörden, dass Dennis Horn und Gavin Karlmeier sich in einem (nahezu?) täglichen Podcast ausschließlich mit diesem Thema befassen: „Haken dran – das Twitter-Update“ wurde dank dieser simplen wie anstrengenden Mission zu einem viel zitierten und verdienten Erfolg. Grund genug, Gavin Karlmeier spontan via Twitter (obviously) zum Gespräch zu laden, das den Hauptteil der zu diesem Blogpost gehörenden Audioebene bildet. Es war mir ein Anliegen und ein Vergnügen mit Gavin über diesen Clusterfuck an Gesamtsituation zu sprechen und ich hoffe Ihr genießt das Gespräch ebenso.

    Hier nun aus historischen Gründen der Originalblogpost:

    Calm your tits, Dominik. It’s just a website.
    Guten Morgen Kinners.
    Ich bin heute Nacht gegen 2 Uhr morgens aufgewacht. Keine Ahnung ob es die Verdauung, die Harnblase, Existenzangst oder die Gesamtsituation war. Es ist 2022 und ich bin Ü40, es ist ein Wunder, dass ich überhaupt schlafen kann. Vielleicht war es aber auch mein sechster Sinn für Social Media: Was sich seit dem Kauf von Twitter durch Elon Musk abgezeichnet hatte, kickt langsam in den Super Pursuit Mode: Musk nimmt Kurs auf den Eisberg um zu schauen wie unsinkbar das Schiff Twitter ist.

    Also: Seine eigentliche Absicht ist seit Kurzem „Twitter 2.0“ umzusetzen und da man dafür „sehr hardcore“ sein muss, hat er Mitarbeitern das tolle Ultimatum gestellt, doch härter und mehr zu arbeiten (vermutlich bei gleichem Gehalt) oder gegen Abfindung das Unternehmen zu verlassen. Keine Ahnung in welchem Alphamalebullshitberaterseminar er solche Verhandlungstaktiken gelernt hat aber seine Motivationsdiarrhö kam bei einigen Hundert der noch verbliebenen Mitarbeiter (er hatte zuvor schon circa die Hälfte gefeuert) nicht so gut an. Mittlerweile sind so viele Arbeitskräfte weg oder werden es bald sein, dass einige ehemalige Mitarbeiter überzeugt sind, dass die Technik der Platform bald anfangen wird zu bröckeln. (Ich habe hier bisher größtenteils diesen sehr guten Artikel von The Verge paraphrasiert und kommentiert: https://www.theverge.com/2022/11/17/23465274/hundreds-of-twitter-employees-resign-from-elon-musk-hardcore-deadline)

    Die Tatsache, dass die Nutzer von Twitter aktuell natürlich vermehrt auf Twitter den potentiellen Untergang von Twitter vertwittern wird die Twitter-Server nicht gerade weniger stressen.

    Es könnte also sein, dass wir einmal mehr dabei zusehen werden, wie ein soziales Netzwerk zerrissen wird. Da Twitter für mich seit geraumer Zeit eine Art zweite digitale Heimat ist, ist dies wohl Anlass genug für einen kurzen Rückblick.

    Das wird heute in Teilen ein wenig überemotional. Verzeiht es mir, ich bin ein alter Mann ohne Schlafrhythmus.

    Wer mir auf Twitter folgt, kann dort nachlesen, dass ich bereits seit September 2009 auf der Microblogging-Platform (hahaha) unterwegs bin. Nur stimmt das so nicht. Meinen ersten Account hatte ich schon im März des gleichen Jahres, der war und ist aber ausschließlich englischsprachig. 2009 war auch das Jahr in dem Kevin Körber und ich gemeinsam mit dem Podcasten anfingen. Die MedienKuH war von Anfang an ein Podcast, der neben seinen Hauptthemen (Film, Funk und Fernsehen) auch Twitter thematisierte und dessen Twitter-Account wir immer wieder nutzten um klassische Medien zu kommentieren und um mit Hörern in den Austausch zu treten. Da auch die Accounts diverser Ferns

    • 1 hr 20 min
    100 Texte für den Frieden - Der Buchstream

    100 Texte für den Frieden - Der Buchstream

    Wer in den vergangenen Wochen Podcasts mit mir gehört und meine Social-Kanäle verfolgt hat, weiß: Ich durfte einen Essay zu "100 Texte für den Frieden" beitragen. Der Erlös aus dem Verkauf dieser Anthologie kommt geflohenen Kindern aus der Ukraine zugute. Grund genug, der Sache ein wenig Reichweite zu verleihen. Daher gibt es am 05.06.2022 (heute!) einen kleinen Stream auf twitch.tv/casualn00b bei dem ich nicht nur dieses Buch, sondern auch andere signierte Bücher vorstelle und verschenke.

    Wer also Lust auf Bücher bzw. Comics von Sophia Krappweis, Tommy Krappweis, Johannes Floehr, Liza Grimm, Gunnar Krupp, Julian Laschewski, Sarah Burrini, Annina Safran, Mikkel Robrahn, Matthias Kluckert, Henni Nachtsheim, Aaron Fever und Robert William Turner hat, sollte vielleicht reinschauen. Es wird ein gemütlicher Abend für einen guten Zweck, es können signierte Bücher gewonnen worden, ich lese ein bisschen vor und mache Quatsch. Wichtig ist mir dabei, dass wir alle einen dramafreien Abend haben und die Aufmerksamkeit für das Projekt "100 Texte für den Frieden" im Vordergrund steht.

    Informiert Euch also sehr gerne über die hier geposteten Links, auch über das Projekt Herzenssache, an die die Gelder am Ende gespendet werden.
    Wichtig: Cheers, Spenden und Abos die Ihr in meinem Twitch-Kanal macht, erhöhen ebenso wie Spenden an Herzenssache oder der Kauf des Buches "100 Texte für den Frieden" NICHT Eure Chancen eins der signierten Bücher zu bekommen, es ist auch nicht Vorraussetzung. Das wäre illegal und ist auch nicht Sinn der Sache. Dennoch werde ich meine Twitch-Einkünfte aus dem Monat Juni an das Spendenkonto von "100 Texte für den Frieden" überweisen. Mein Wunsch ist aber: Bevor Ihr mich abonniert oder sonst irgendwie unterstützt, kauft lieber das Buch oder spendet an das auf der Seite von den 100 Texten aufgeführte Konto.

    Folgende Titel (zum Teil mit mehreren Exemplaren) sind mittlerweile signiert bei mir eingetrudelt und werden heute verschenkt.:

    Mara und der Feuerbringer (Tommy Krappweis)
    Ghostsitter (Tommy Krappweis)
    Kohlrabenschwarz (Sophia & Tommy Krappweis)
    Wie der tote Carl eine Revolution auslöste (Matthias Kluckert)
    Abendkasse (Johannes Floehr & Andre Lux (Hrsg.))
    Dialoge (Johannes Floehr)
    Buch (Johannes Floehr)
    Dollbohrer (Henni Nachtsheim)
    Nur in meinem Kopf (Julian Laschewski)
    Mailbox Terror (Badesalz, CD)
    Signs of Magic (Mikkel Robrahn)
    Absacker (Gunnar Krupp)
    Reynard City (Comic, Englisch)
    Talus 1+2 (Liza Grimm)
    Helden von Midgard (Liza Grimm)
    100 Texte für den Frieden
    Eldrid Saga 1+2 (Annina Safran)
    Das Leben ist kein Ponyhof (Sarah Burrini, Comic)
    Nerdgirl (Sarah Burrini, Comic)
    Shipwrecked (Aaron Fever, Comic, Englisch)

    Vielen Dank an alle Autor*innen für die zugesandten, signierten Exemplare. Ohne Euch wäre der Stream in der Form nicht möglich.

    (Da es wirklich viele Bücher sind, ist es sehr wahrscheinlich, dass es einen zweiten Stream wie diesen geben wird.)

    • 9 min
    Ich adaptiere Neil Gaiman - keine positive Panik bitte, es geht um ein Rezept für Porridge

    Ich adaptiere Neil Gaiman - keine positive Panik bitte, es geht um ein Rezept für Porridge

    Ich adaptiere Neil Gaiman – keine positive Panik bitte, es geht um ein Rezept für Porridge

    Und Porridge ist nicht der Titel eines Romans, Comics, Kinderbuchs, Hörspiels oder Theaterstücks von Neil Gaiman, sonderen einfach ein Gericht. Ja, in dem den sehr kuriosen Meinungskomplex aus „Hipstername für Haferschleim“ und „völlig überhypt“ hat sich mittlerweile jeder restlos verortet aber am Ende des Tages handelt sich um Essen und Essen ist erstmal was schönes. Zu meiner Schulzeit habe ich fast jeden Morgen mit heißer Schokomilch, Rosinen und zarten Haferflocken begonnen um dann für einige Jahre gar nicht mehr an Hafer zu denken. Seit einiger Zeit genieße ich Haferschleim, -brei oder eben Porridge hingegen wieder sehr. Das geht zum Teil natürlich auch auf meine anglophilen Tendenzen zurück aber auch auf die Tatsache, dass es kaum ein so genügsames und flexibles Gericht wie Porridge gibt. Außerdem schmeckt er mir einfach. Sei es als schnelle Mahlzeit mit Milchpuler und heißem Wasser angerührt, selbst mit Milch (hier auch sehr schnell vergan mit Hafermilch, so logisch wie seltsam) über einen längeren Zeitraum köcheln gelassen oder in einem britischen Pub aus einem Topf gelöffelt, der dort den ganzen Tag vor sich hinblubbert – die Grundmasse ist geduldig, hat einen angenehmen Geschmack, sättigt und macht warm. Dazu natürlich Tee. Möglichst stark.

    Um die Dinge voranzubringen, stolperte ich vor einigen Jahren über ein kurzes Rezept, dass sich wie alle guten Rezepte auf essentielle Punkte konzentrierte, präzise aber nicht wissenschaftlich ist. Es handelt sich schließlich ums Kochen und nicht um Atomphysik. Wie stolpert man über Rezepte? Offenbar ist mein Hang zur Unordnung noch nicht überall angekommen, wenn sich solche rhetorischen Fragen zur Textflussunterstützung immer noch in meine eigenen Texte einschleichen, naja, sei es drum. In meinem Kosmos stolpert man über ein Rezept, wenn es von Neil Gaiman gepostet wird und in einer sehr uncharakteristischen Art als das „weltbeste Porridge-Rezept“ beschrieben wird. Eine starke Ansage aber, wie ich nach den ersten beiden Experimente herausgefunden habe: es ist mindestens extrem gut und bis ich ein besseres finde, stimme ich Mr. Gaiman widerspruchslos zu.

    Da ich seit nunmehr zwei Jahren meinen Geburtstag damit beginne, dieses Rezept nachzukochen und sich für den deutschen Supermarktkunden durchaus Probleme bei diesem britischen Rezept ergeben können, ergreife ich die Gelegenheit beim Schopf und übersetze und adaptiere Neil Gaiman. Rechtlich bin ich damit mutmaßlich auf dünnem Eis aber mittels eines essayartigem Stils, der auch Suchmaschinen feuchte Träume bereitet, erfüllen wir hier hoffentlich eine Schöpfunghöhe (nicht zu verwechseln mit Qualität), die das alles rechtfertig und ja, ich weiß, dass ich übertreibe und nicht zum Punkt komme aber genau das ist ja der Punkt dieses Abschnittes.

    Ein wichtiger Hinweis noch: Die Fotos sind nicht idealtypisch zu verstehen, weder bilden sie präzise ab, wie das Gericht aussehen soll, noch sind sie eine persönliche Empfehlung. Abseits von „flüssig“ und „verbrannt“ entscheidet am Ende Euer Gaumen, was die richtige Konsistenz ist. Ich habe nur ein paar Fotos machen wollen um völlig normale Zwischenschritte zu zeigen, im Endfoto sieht man den Porridge ja nicht mal mehr wegen der Extrazutaten. Ich denke, dass wir am Ende des Tages alle wissen, wie ein Brei aussieht. Wenn er Euch am Ende zu dick ist, Wasser dazu und gründlich umrühren.

    Kommen wir zunächst zu den wichtigsten Dingen, den Zutaten. Neben Wasser, Meersalz und Butter nennt Gaiman zwei Sorten von Hafer: „Normal rolled oats (not instant oats), and also steel-cut oats“. Er selbst verlinkt eine seher hilfreiche Unterscheidung verschiedener Hafersorten, die es uns ermöglicht herauszufinden, was unseren beiden typischen Haferarten nahekommt: Rolled Oats sind mutmaßlich „kernige“ Haferflocken, während unsere „zart

    • 19 min
    "Black Widow" - Das Fortsetzungsprequel

    "Black Widow" - Das Fortsetzungsprequel

    Eigentlich muss man niemanden daran erinnern aber falls dieser Text in ferner Zukunft gelesen wird, fassen wir die Umstände grob zusammen: Black Widow, der neueste Film des Marvel Cinematic Universe sollte ursprünglich im Mai 2020 erscheinen. Als Reaktion auf eine globale Gesundheitskriese, ausgelöst durch das Beta-Coronavirus SARS-CoV-2 mussten weltweit auch die Kinosäle schließen. Wie wenig Menschen mit unangenehmen Situationen und Konsequenzen umgehen können, zeigt sich an den gesellschaftlichen, persönlichen und globaen Clusterfucks, die seitdem über uns hereingeprasselt sind. Grüße an die Zukunft und zurück zur Popkultur.

    Dass es drei Veröffentlichungstermine gebraucht hat, bis Black Widow es in die, mittlerweile wieder geöffneten, Kinos geschafft hat, dass er einen Tag später im VIP-Zugang (für 21,99 Euro) via Disney+ verfügbar sein wird, zeigt wie die Pandemie auch die Pläne der wohl erfolgreichsten Blockbusterschmiede durcheinander gewirbelt hat. Das ist nicht nur wirtschaftlich relevant, sondern auch für die Zuschauerperspektive: von 2013 bis 2016 gab es jedes Jahr zwei, von 2017 bis 2019 drei MCU-Filme pro Jahr. Seit Spider-Man: Far From Home lag das MCU im Kino still. (Weil das Kino still lag.)

    Für Marvel und die Fans war es ein großes Glück, dass man ohnehin mehrere MCU-Serien für den hauseigenen Streaming-Dienst Disney+ in der Pipeline hatte, wo man den Bedarf an Neuem befriedigen konnte. Doch so innovativ Wandavision und Loki sind und so smart erzählt wie The Falcon and the Winter Soldier war: Trotz hohen Produktionswerten und Kinooptik liegen zwischen Wohnzimmer und Kinosaal noch Meilen.

    Für ein Publikum, das über ein Jahr keine Filme mehr auf der großen Leinwand sehen durfte, ist Black Widow nun tatsächlich genau das richtige: Action und Set-Pieces die sich im kleinen Bild kaum richtig entfalten können, ein Fest für Augen und Ohren.

    Inhaltlich funktioniert der Spagat zwischen eigenständiger Geschichte und Anschluss an das große MCU gerade gut genug um auch Zuschauer mit Wissenslücken nicht zu verwirren – tatsächlich könnte man Black Widow sogar ohne Vorwissen schauen. Falls der letzte gesehene Marvelfilm Captain America: Civil War gewesen ist, mag man sich sogar komplett zuhause fühlen, denn Black Widow spielt zeitlich direkt danach.

    „The key word in back story is back“ schreibt Stephen King in On Writing: A Memoir of the Craft und das mag für Filme vielleicht sogar noch mehr gelten als für Romane. Dennoch war es mehr als überfällig, dass Natasha Romanoff aka Black Widow ihren ersten (und mutmaßlich letzten) Solofilm bekommt. Als Mitglied der ursprünglichen MCU-Avengers und der bekanntesten Spionin direkt neben Spymaster Nick Fury war ihre Hintergrundgeschichte passenderweise ein kleines Mysterium, das nur über kurze Rückblenden und Anspielungen in den Dialogen vermittelt wurde (und teilweise auf harsche Kritik stoß).

    Doch das Abarbeiten der Hintergrundgeschichte ist nur eine der Aufgaben, die Black Widow elegant und unterhaltsam bewältigt: Auch wenn man keine tiefenpsychologischen Leistungen erwarten sollte, versteht man am Ende des Films sehr viel besser, wie die titelgebende Figur in ihrem Inneren tickt und wie sie zu ihren Mitmenschen steht. Die Anbindung an das restliche MCU gelingt so gut, dass man bei künftigen Rewatches Black Widow nahtlos zwischen Civil War und Infinity War anschauen kann – hier haben die Macher im Großen und im Kleinen ein erschreckend gutes Gespür dafür bewiesen, was dem Zuschauer ein Gefühl von nativer Zusammengehörigkeit von Geschichten vermittelt: Plot, Worldbuilding, Schauspiel, Stimmung, Gaderobe und Makeup arbeiten zusammen und schaffen es, dass Black Widow weniger ein Prequel als eine verspätete Fortsetzung ist.

    Thematisch widmet sich der Film den Stichpunkten „Familie“ und „Emanzipation“. Der erste Themenkomplex bleibt dabei oberflächlich aber angenehm unkonventionell – wer hätte bei Natasha Rom

    • 17 min
    Das Tee-Paket

    Das Tee-Paket

    Es ist schon wieder ein bisschen her, dass ich hier über Tee geschrieben habe aber das soll natürlich kein Dauerzustand sein. Vor Kurzem habe ich auf Twitter eine spontane Idee gehabt, die -- für mich überraschend -- auf nahezu ausnahmslos positive Resonanz gestoßen ist. Daher kann man ab sofort unter der Angabe "Das Teepaket von Dominik Hammes" oder "Die Drei Tees, die Dominik Hammes empfiehlt" oder das "Hammes Teepaket" etc. pp. drei von mir favorisierte Tees bei meinem Stammteehändler bestellen. Das ist mir insofern unangenehm, weil ich die Tees ja nicht selbst herstelle und meinen Namen ungern so weit nach vorne schiebe. Da es aber für viele von Euch den Bestellprozess erleichtert, haben Herr Stricker und ich uns darauf geeinigt, das anzubieten. Der Mehraufwand für ihn ist ja nicht groß, ich verdiene dabei übrigens nichts, weil ich das auch gar nicht will (wenn Ihr jetzt den Laden leer kauft, reden wir da vielleicht noch mal drüber aber das hier ist einfach eine kleine Gratiswerbung, wie Ihr wisst, 8hat die Pandemie für viele im Einzelhandel Umsatzeinbußen zufolge gehabt). Im Folgenden gibt es alle Infos zum Bestellvorgang und ein paar Worte von mir zu den Tees.

    Falls Ihr mir komplett vertraut und einfach losbestellen wollt, schreibt Ihr einfach eine Email an bestellungen.teestricker@gmail.com gebt an, wie viel Gramm der drei Tees Ihr haben wollt. Dabei habt Ihr natürlich alle Freiheit dieser Welt und könnt einfach "von allem 50g, 100g, 250g" oder sogar mehr bestellen oder für jeden Tee unterschiedliche Mengen anfordern. Dann braucht Herr Stricker natürlich noch Eure physische Adresse und das wars auch schon. Bezahlt wird auf Rechnung (liegt der Bestellung bei) und ab 30€ kostet der Versand auch nichts mehr. Onto the teas.

    Wichtig: Ich habe mich nach langem hin und her entschieden, einfach meine drei am häufigsten bestellten Tees in das Paket zu tun. Das bedeutet: Es sind ausnahmslos schwarze Tees, falls Ihr die also nicht so sehr mögt, müsst Ihr warten, bis die liebe Oddnina ihr Paket ankündigt (ja, wird es geben!).

    Tee #1: Halmari (GTGFOP 1) - ein Assam der für meinen Gaumen den präzisen Sweetspot zwischen aromatisch und "Tritt in den Hintern" schafft. Sprich: Ähnlich wie bei starken Kaffees kann man hier nicht rumdiskutieren worum es sich handelt. Der Halmari ist ein malziger Assam, der sich hervorragend zum Wachwerden eignet. Ich trinke ihn pur aber wie alle nicht aromatisierten, kräftigen Schwarztees, bieten sich Milch und Zuckerarten an um den Geschmack zu ergänzen. (Kleiner Hinweis für die, die nicht genau wissen, in welche Richtung ein Assam geschmacklich geht: English Breakfast Teas und auch Osftriesentees haben oft einen hohen Assam-Anteil, bestehen aber meist aus Mischungen verschiedener Tees mit kleineren Blättern als der Halmari). Für einen derartig hochwertigen Tee, finde ich den Halmari erschwinglich, muss aber auch sagen, dass ich im höheren Preissegment einfach noch nichts geschmeckt habe, was den Aufpreis wert ist. Hoffen wir, dass mein Gaumen weiterhin so unempfindlich ist.

    Tee #2: Duke of Grey (bio) - Eine Earl-Grey-Variante von Ronnefeldt - auf Assam Basis. Damit kombiniert dieser Tee zwei meiner liebsten Teevariante: Die Frische der Bergamotte (in diesem Fall ohne Aromastoffe sondern mit echtem Bergamotteöl) trifft auf den kräftigen Abgang eines Assam und damit haben wir auch direkt die Antwort auf die Frage, was denn mein liebster Earl Grey sei. Hierbei handelt es sich natürlich um eine Mischung, derartige Tees müssen ja den Marktgesetzen folgen und immer gleich schmecken, was man bei Naturprodukten nur erreichen kann, wenn ein Profi den Ziel-Geschmack durch das Mischen und Abschmecken unterschiedlicher Tees nach jeder Ernte neu erzeugt.

    Tee #3: Lapsang (bio) -  Lapsang-Tees sind eine gänzlich andere Schwarzteeerfahrung. Die Teeblätter werden nach der Ernte intensiv geräuchert, was sich in der Tasse auch als dominantes Aroma niederschlägt. Die Wirkung

    • 17 min
    "Loki" - Burdened with Glorious Exposition

    "Loki" - Burdened with Glorious Exposition

    Hätte es Disney+ schon 2014 gegeben, wäre Loki vermutlich die erste Serie gewesen, die man an den Start geschickt hätte, um das Marvel Cinematic Universe in TV-Form kanonisch weiterzuerzählen. Dank der magnetischen Ausstrahlung von Tom Hiddleston hatte sich das asgardische Adelsadoptivkind Loki so sehr in die Herzen der Fans geschlichen, dass er für viele das Beste an den Thor-Filmen war - bis Taika Waititi im dritten Soloabenteuer des Hammer schwingenden Helden kreativ frei drehte und dem gesamten MCU eine Frischzellenkur verpasste.

    Doch auch hier war Loki ein wichtiger und spannender Teil des Films. Das ungleiche Brüdergespann raufte sich endlich zusammen ohne dabei ihre Charaktereigenschaften zu verlieren. Für einen kurzen aber wunderbaren Moment wurden die Zuschauer Zeugen von Thor und Loki als Duo mit Buddycop-Dynamik. Mit dem Ende von Ragnarök war allerdings auch die Figur Loki nahezu auserzählt, was im Anfang von "Avengers: Infinity War" zusätzlich unterstrichen wurde. Doch jetzt ist er zurück. Allerdings nicht der erwachsenere, geläuterte Loki. Sondern der machthungrige Bad Boy "Burdended with glorious purpose" Loki. Ich durfte zwei Folgen vorab sehen und nach dem Klick gehts weiter.

    Es gibt eine Redensart, bestehend aus einem einzigen Wort und wenn man sie benutzt, muss man eigentlich die Hände in die Luft heben und die Finger leicht schütteln. Sie lautet: "Comics!"

    "Comics!" wird immer dann benutzt, wenn eine Comic-Adaption erzählerische Eskapaden aufweist, für die das Ursprungsmedium, insbesondere im Superheldengenre, bekannt ist. Insbesondere dann, wenn man sich entweder aus einer selbst geschaffenen Plotsackgasse mit genretypischen Plotdevices heraussprengt: "Time Travel!" (insert Professor Hulk-GIF here), Klone, alternative Realitäten, MacGuffins die plötzlich doch die Story beeinflussen und womöglich die empfundene Glaubwürdigkeit der Geschichte aufs Spiel setzen, womit man immer auch einen Teil des Publikums verlieren könnte. Natürlich ist das Publikum von Filmen, in denen Supersoldaten, gammaverstrahlte Wutmonster, Alien-Götter, Tech-Genies in Kampfanzügen und Spione nebeneinander kämpfen sehr tolerant aber man muss nicht mehr als einen "Resident Evil"-Film gesehen haben, um die Risiken narrativer Narretei dieses Stils zu kennen. Gleichzeitig gehört es aber auch zum Spaß dazu. "Comics!" funktioniert für Comic-Adationen ein bisschen wie Salz im Rahmen einer ausgeglichenen Ernährung.

    Als Produktionshaus einiger der erfolgreichsten Filme aller Zeiten ist Marvel klar, dass sie nicht ausschließlich Serien produzieren dürfen, die nur für ihre Hardcorefans funktionieren. Insofern war es eine überraschende aber beeindruckende Entscheidung mit Wandavision den Einstand bei Disney+ zu feiern - einem Liebesbrief an das Medium Fernsehen aber auch einer Produktion, die für viele kryptisch und nur schwer nachvollziehbar war. Jedenfalls bis circa zur Hälfte der Staffel.

    Die erste Folge von Loki wirkt redlich bemüht ihre vielen Aufgaben unter einen Hut zu bringen. "Aber was sollen die denn sein, außer unterhalten?" gute Frage, Ted. Schauen wir mal: Wie jede Serie, muss auch "Loki" seine Zuschauer:innen "abholen". Diese furchtbare Regionalberichterstattungsphrase beschreibt immer noch am besten, was es bedeutet, eine Verbindung zum Publikum aufzubauen. Niemand kann mit Sicherheit sagen, welche Vorkenntnisse über das MCU, Genrekonventionen oder die Figur Loki beim Publikum vorliegen. Darüber hinaus: wie viel Wille, Kompetenz und Kapazität besteht überhaupt mitzudenken? Hier nur eine Auswahl an "dummen Fragen", die man beantworten muss, wenn man "Loki" schreibt:

    "Hä, der ist doch tot?"
    "Hä, wie ist das jetzt mit den Zeitreisen?"
    "Hä, wieso benimmt der sich wie vor 9 Jahren?"
    "Hä, ist jetzt alles anders?"

    Und ja, es ist völlig in Ordnung, wenn man diese Fragen stellt. Man kann von uns nicht erwarten, immer alle diese Entwicklungen auf dem Schirm zu haben. Zudem sind wir es

    • 15 min

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