„Sorry, darf ich mal durch?“ „Entschuldigung, ist hier noch frei?“
Manchmal ist „Entschuldigung sagen“ ja einfach eine freundliche soziale Interaktion.
„Entschuldigung, mir ist ein Eimer Malerfarbe in deinem neuen Auto ausgelaufen“, ist da schon ne andere Kategorie.
Und spätestens bei „Sorry, seit 2021 date ich deinen festen Freund“, sollte einer Entschuldigung vielleicht noch die oder andere schadensbegrenzende Maßnahme folgen.
Wie bringt man ein ernstgemeintes „Tut mir Leid“ glaubhaft und effektiv über die Rampe?
Und für was müssen wir uns nun mal eigentlich gar nicht entschuldigen?
Wie entlarvt man Entschuldigungen, die gar keine sind?
Und muss man alles verzeihen?
Tara-Louise Wittwer hat sich als Teenager relativ wenig entschuldigt, später dann aber um so engagierter.
Die Autorin und Content Creatorin hat sich so sehr mit dem Thema herumgeschlagen, dass sie ein ganzes Buch darüber geschrieben hat.
In „Sorry, aber…: Eine Verzichtserklärung an das ständige Entschuldigen“ nimmt Tara ihre „Entschuldigungsroutinen“ auseinander und setzt sie wieder neu zusammen. Ein guter Anlass, sich mal wieder selbst auf Werkseinstellung zurückzusetzen.
Die Wissenschaftlerin Karina Strübbe hat sich für ihre Doktorarbeit ohrläppchentief in Polikergossip gegraben.
Ihr Forschungsgegenstand war die politische Entschuldigung.
Immer wenn ein Redner oder eine Rednerin im Bundestag „Sorry“ gesagt hat, ist bei Karina der Google-Alert angesprungen.
Eine nervenaufreibende Arbeit, die sich gelohnt hat.
Um Karinas Fazit schon mal vorwegzunehmen: Für ein kleines Versehen, geht eine Entschuldigung locker über die Lippen, wenn ein Politiker richtig Scheiße gebaut hat, wird’s eher nicht.
Von Profis lernen - in diesem Flexikon. :-)
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Für Schlagerfans (ohne die Musik, nur mit den coolen Stories):
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