Description
In dieser Folge von Angelesen, dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, stellen wir das Buch von Gerhard P. Groß, "Das Große Hauptquartier im Ersten Weltkrieg" aus der Reihe "Zeitalter der Weltkriege" vor. Das Werk erschien im Jahr 2022 im De Gruyter-Oldenbourg Verlag.
Gerhard P. Groß ist Historiker und Oberst a. D. der Bundeswehr. Er war langjährig in leitenden Funktionen im Militärgeschichtlichen Forschungsamt der Bundeswehr und am ZMSBw wissenschaftlich tätig. Das 20. Jahrhundert ist entscheidend durch die beiden Weltkriege 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945 geprägt worden. Sie veränderten die politische Landkarte der Welt, forderten Millionen und Abermillionen Opfer und prägten sich tief in das kollektive Gedächtnis ein. Die Reihe "Zeitalter der Weltkriege" des ZMSBw widmet sich diesen grundstürzenden Ereignissen. Sie versteht den Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie die Zwischenkriegszeit als Einheit und operiert mit den Methoden der modernen Militärgeschichtsschreibung.
Fazit1914 trat Deutschland mit dem Großen Hauptquartier als zentralem Führungsinstrument in den Krieg ein. In ihm versammelten sich neben Kaiser Wilhelm II. die wichtigsten politischen und militärischen Entscheidungsträger des Kaiserreichs. Diese Studie fragt nicht nur danach, was das Große Hauptquartier war, sondern wie man dort Führung organisierte, wie Entscheidungsprozesse abliefen und wie zeitgemäß es war. Die Studie von Gerhard P. Groß geht weit über eine Organisationsgeschichte hinaus. Sie ist zugleich ein institutionelles Psychogramm, das die Lebensrealität im Großen Hauptquartier abbildet und untersucht, welche Einflüsse der Alltag auf Führungsentscheidungen hatte – kurz: wie dieser militärische Stab funktionierte.