Description
In dieser Folge von „Angelesen“, dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, stellen wir das Buch „Einsatz ohne Krieg? Die Bundeswehr nach 1990 zwischen politischem Auftrag und militärischer Wirklichkeit“ vor. Es wurde 2021 von Jochen Maurer und Martin Rink herausgegeben.
Das Buch „Einsatz ohne Krieg? Die Bundeswehr nach 1990 zwischen politischem Auftrag und militärischer Wirklichkeit“
Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan war in vielerlei Hinsicht paradox. Dessen politische Ziele und die Kommunikation darüber passten einfach nicht zusammen. Aber auch das Handeln der Truppe vor Ort war durchaus widersprüchlich. Der Sammelband arbeitet die wesentlichen Defizite des Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan heraus. Deutlich wird: Interventionen produzieren Paradoxien. Das Gute zu wollen kann dazu führen, das Böse zu schaffen. Das passiert umso eher, wenn die politischen Ziele nicht klar und verständlich kommuniziert werden und die grundsätzliche Kontingenz von Krieg ausgeblendet wird.
FazitDie Autoren des Sammelbandes „Einsatz ohne Krieg? Die Bundeswehr nach 1990 zwischen politischem Auftrag und militärischer Wirklichkeit“ kommen zu Ergebnissen, welche die laufende Evaluation des Afghanistaneinsatzes der Enquetekommission des Deutschen Bundestages beeinflussen dürften. Bis dahin bleibt der Sammelband die wohl wichtigste Quelle für dessen kritische Analyse. Zu dieser komplexen Einsatzgeschichte der Bundeswehr eröffnet der vorliegende Band Zugänge aus der Perspektive der Militärgeschichte, der Sozialwissenschaften sowie aus der Sicht von ausgewählten Zeitzeugen.
Artikeltext und Sprechtext: Dr. Uwe Hartmann
Sprecher und Produktion: Christoph Jan Longen