Narzisstische Mütter
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Sprechen Menschen darüber, dass sie eine narzisstische Mutter hatten, ist damit meist ein weiteres Feld gemeint, als der rein pathologische Begriff der narzisstischen Persönlichkeitsstörungen. Für ein Kind bedeutet dies, dass es meist ausgebeutet wird und nicht als eigenständiger Mensch gesehen und behandelt wird. Für die narzisstische Mutter ist das Kind ein Teil ihrer Selbst und darf demnach auch keine abweichenden Handlungen oder Ansichten haben. Die Rollen drehen sich durch diese Persönlichkeitsstruktur der Mutter meist um: Das Kind hat die Aufgabe, die Mutter möglichst positiv zu spiegeln und für das Wohlergehen der Mutter zu sorgen. Das Kind nährt die Mutter und nicht umgekehrt. So bleibt eine reale Spiegelung und das Genährt-werden bleibt für das Kind aus. Leider lernen wir alle durch die Art und Weise wie wir "geliebt" und behandelt wurden, was Liebe und Beziehung ist. Und Mangel bindet uns oft mehr an die Bezugsperson als Erfüllung. Das sind schwierige und oft tragische Prägungen mit denen Menschen dann in ihr Erwachsenen-Dasein gehen. Narzisstische Mütter lassen ihre Kinder natürlich auch niemals ziehen. Sie wollen diese symbiotische Beziehung, die sie nährt, nicht aufgeben. Oftmals bedeutet das für die Kinder narzisstischer Mütter einen lebenslangen Kampf, um sich aus dieser Verstrickung zu lösen. Und ein langer Kampf 'des Kindes' bis es die eigenen Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse selbst überhaupt sehen und ernst nehmen kann. Eine Klientin von mir, die selbst eine eine narzisstische Mutter hatte, verteidigte diese noch in hohem Alter. Es war ihr kaum möglich wirklich zu sagen, dass ihre Mutter grausam war. Diese hatte ihr jede eigene Gefühlsregung abgesprochen und ihr immer und immer wieder erklärt, dass es Quatsch sei, was sie fühle. Dies ging so weit, dass die Tochter einen Fuß gebrochen hatte und ihre Mutter ihr erklärte, dass sie sich das nur einbilde. Zusätzlich zu diesen Extremen gibt es natürlich auch viele "mildere" Formen, die für die Kinder dennoch ebenso furchtbar in seinen Auswirkungen sein können. Das Umlernen, was Beziehung ist und was Liebe ist, dauert oft sehr lange. Das Lösen aus dem Muster "Liebe ist bedienen zu müssen", kann schmerzhaft und langwierig sein. Auch die Überzeugung, dass man gar nicht anders als der/die Partnerin sein darf und im Grunde kein eigenes Ich besitzen darf, kann in späteren Beziehungen eine große Herausforderung sein. Wichtig ist auch hier, die Verantwortung für die Verletzungen dahin zu geben, wo sie hingehören: Zum Elternteil. Und sich gegebenenfalls von der Vorstellung verabschieden dort noch etwas zu bekommen. Bei all dem ist es wichtig mit sich immer wieder gnädig zu sein und dennoch Verantwortung für den eigenen Prozess und das eigene Sein zu übernehmen. Es kann hilfreich sein sich Unterstützung zu holen für diesen nicht leichten Weg. Diese Podcastfolge ist Teil der Serie "Damis Zeitreise". Das Originalvideo aus 2018 findest du unter: https://youtu.be/l-1kc0ukPyw Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
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