Description
Julius Robert Oppenheimer, der Vater der Atombombe. Ein Vater, der sich reuevoll zeigt, ob seiner Kreation. Christopher Nolan sieht eine in sich gespaltene Figur (Pun intended!).
Nolan setzt sich hin und versucht die Episoden in Oppenheimers Leben zusammenzutragen, die einem nachvollziehbaren Narrativ folgen: Oppenheimers Studium als junger Mensch. Sein Versuch, seinen Professor mit einem vergifteten Apfel zu strafen. Seine Obsession mit Nils Bohr und mit der Quantenmechanik. Wie er vom Militär angeworben wird, das Manhattanprojekt aufzubauen und zu leiten. Wie er andere Physiker überzeugt, dass es wichtiger ist, vor Hitler die Atombombe zu bauen. Und schließlich, wie sie die Atombombe auf einem Testgebiet zünden.
Aber, oh wai!. Nolan will auf 180 Minuten kommen, damit der Film länger ist, als sein bisher längster Film. Dann lass uns noch hinten ran hängen, wie die Bombe wirklich eingesetzt wird und wie er von Strauss, seinem Arbeitgeber und Weggefährten hintergangen wird und seine Sicherheitsfreigabe in einem bösartigen Tribunal verliert.
Oh Wait. Es ist ja Chris Nolan, er kann das Ding nicht einfach geradeaus erzählen. Dann werfen wir mal alle Teile der Geschichte in den Mixer, mal sehen was passiert. Oh, ein paar Teile haben die Farbe verloren...? Was soll's. Die Reihenfolge der Ereignisse ist auch schwer wiederherstellbar, naja. Ich sag mal so: KUNST.
180 Minuten erzählt Nolan in bombastischen Bildern, wie es zur Atombombe kam und wie Oppenheimer diese Zeit erlebt hat. Oder erlebt haben könnte. Und vor allem: er lässt uns diese schreckliche Waffe erleben und wir dürfen uns judgmental fragen: Wie moralisch fragwürdig war diese Projekt und wäre es wirklich nötig gewesen, die Bomben am Ende des Weltkrieges, NACH Hitlers Tod, noch schnell auf Japan zu werfen?
Diese Frage gebe ich gleich mal an dich weiter. Plor.
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