Verlustängste in langen Beziehungen – das kommt vor. Ulrike und Andreas sind seit neun Jahren zusammen und frisch verheiratet. Trotzdem spüren beide Verlustangst und Unsicherheit in der Beziehung, was sich unterschiedlich äußert. Während Andreas angstgesteuert, hilflos und bei Konflikten mit starker Anpassung reagiert, wird Ulrike wütend und kalt. Sie hat das Gefühl, die Oberhand in der Beziehung haben. Kann Eric die beiden wieder auf Augenhöhe bringen und ihnen helfen, die Verlustangst zu überwinden?
Erics Ratschläge:
07:44 Wut: … ist gealterter Ärger und will irgendwann raus. Es hilft, sich selbst zu hinterfragen: Warum fahre ich in dieser Situation so schnell aus der Haut? Was ist in den letzten Wochen oder Monaten passiert, was mich geärgert hat und mich jetzt so wütend macht?
09:00 Der innere Kritiker: "Hab` ich dir doch gleich gesagt“ – wer kennt diese innere Stimme nicht? Es ist der Job unseres Gehirns, uns zu warnen, selbst manchmal, wenn keine Gefahr mehr droht. Häufig erwarten wir dann eine Aktion unseres Partners, um uns aus der Unsicherheit zu holen. Viel wichtiger ist es, hier mit den eigenen Emotionen in Kontakt zu treten und zu schauen, wie man mit ihnen umgeht.
20:00 Übung: Wenn ihr einen typischen Konflikt habt, spielt diesen zu einem Teil in einem ruhigen Moment nochmal durch. Was hätte dein Partner sagen sollen, damit du dich verstanden fühlst? Wiederholt diese neuen Sätze und Reaktionen dreimal. Damit verändert ihr die Erinnerung an die Konfliktsituation, außerdem bleibt die bessere Lösung so für den nächsten Konflikt im Gedächtnis und darf gern rausgeholt werden.
28:10 Differenzierung: Nach der symbiotischen Phase kommt die Zeit der Differenzierung und Exploration. Die Partner möchten in ihre Autonomie zurück und das ist okay. Viele Menschen gehen hier in den Vermeider-Modus, weil sie Stress befürchten. Das ist meist unnötig, da der Wunsch nach Freiraum ganz normal ist: Traut euch, das offen anzusprechen.
33:30 Unsicherheit: Wenn ein Partner sich unsicher fühlt, überträgt sich das auf den anderen. Der Impuls, sich stets nach Sicherheitsbekundungen zu fragen, liegt nah, klappt aber nicht immer, vor allem, wenn beide gleichzeitig unsicher sind. Hier ist es hilfreich, sich auf seine eigenen Stärken zu besinnen und die Sicherheit in sich, statt immer nur im anderen zu suchen.
34:20 Konfliktscheu: Um des lieben Friedens willen immer „Ja und Amen“ sagen? Konfliktscheue Menschen versuchen Spannungen zu vermeiden und sind sehr harmoniebedürftig. Gerade in Partnerschaften ist es aber wichtig, zu seinen Bedürfnissen zu stehen. Das signalisiert Sicherheit und kann das Paar und letztlich die Beziehung wachsen lassen.
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Host & Autorin: Maria Richter
Formatentwicklung: Kira Drössler
Sound-Design: Isola Music / Martin Glos, Christian Ziegler
Produktion: Oliver Kleist und Michael Woddow
Redaktion: Sascha Sommer
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