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Es ist ein dunkles Kapitel innerhalb der Schweizer Geschichte, welches lange verdrängt wurde. Schweizer Behörden entrissen zehntausende Kinder ihren Eltern verdingten sie. Sie wurden etwa an Bauernfamilien übergeben, wo sie wie Knechte arbeiten mussten. Sie wurden zum Teil geschlagen, misshandelt, mussten im Stall schlafen, hatten Hunger.
Bis heute gibt es keine verlässlichen Statistiken darüber, wie viele Kinder in der Schweiz insgesamt verdingt wurden. «Man muss aber davon ausgehen, dass im 19. und 20. Jahrhundert mehrere hunderttausend Kinder allein von Platzierungen in Pflegefamilien betroffen waren. Heimplatzierungen sind dabei noch nicht mitgerechnet», sagt Loretta Seglias. Die Historikerin forscht seit 2003 über Verdingung und fürsorgerische Zwangsmassnahmen.
Markus Walther gehört zur letzten Generation von Verdingkindern. Trotz schrecklicher Kindheit und Jugend packt «Meck» – so sein Spitzname – die Lehre als Sportartikelverkäufer. Obwohl er neben der Arbeit kifft und Drogen konsumiert, arbeitet er sich beruflich hoch und schuftet bis zum Umfallen.
Erschöpft liefert er sich schliesslich in eine Klinik ein und erlebt, wie Gott seinem herausfordernden Leben eine entscheidende Richtungsänderung gibt. «Heute ist mir klar, dass ich zwar nicht an Gott geglaubt habe, er aber an mich. Er war schon immer da», sagt der 48-Jährig. Walther ist zu Gast in diesem Talk.
Lorenz Spring ist erfolgreicher Kunstmaler. Der sechzigjährige Berner hat international ausgestellt und unter anderem auch ein Plattencover für die Band «Patent Ochsner» gestaltet. Er sieht sich als «forschender» Maler und will so der Gesellschaft auch den Spiegel hinhalten:
Published 11/16/24
Salome Stutz, adoptiert, erlebt eine glückliche Kindheit. Bis ihre Familie an einen neuen Ort zieht. Wie schon als Baby wird sie jäh aus ihrem Umfeld gerissen und erlebt dabei eine sogenannte Retraumatisierung.
Published 11/02/24