Jelinek: "Entscheidend ist die Erkrankungsrate" "Überzeugungsarbeit für Impfen leisten, aber ohne Zwang" Holter: "Lage im olympischen Dorf hat durch Corona nichts mit dem zu tun, wie es früher war"
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Die Zahlen steigen weiter, erstmals seit Anfang Juni gibt es wieder mehr als 2.000 Neuinfektionen an einem Tag. Und auch die Inzidenz liegt jetzt bei 12,2. Doch sind das angesichts der steigenden Impfquote noch die entscheidenden Parameter in der Bewertung der Krise und der Diskussion um mögliche neue Maßnahmen? „Nein, wir sind in einer ganz anderen Situation als vor einem Jahr“, sagt Professor Tomas Jelinek vom Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin im Interview mit Katrin Neumann. Entscheidend sei die Zahl der Erkrankungen. Und dort sei die Rate bei der Delta-Variante niedriger. Beim Thema Reisen sieht Jelinek keine erhöhte Gefahr durch Urlaubsrückkehrer, auch wenn sie laut Robert-Koch-Institut mittlerweile 25 Prozent der Neuinfektionen ausmachen. Das Reisen werde keinen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Zahlen haben, so Jelinek. Viel wichtiger sei weiterhin das Verhalten jedes Einzelnen. Es gelte weiter Menschenmengen und Superspreader-Events zu meiden. Als eine Ursache für die stockende Impfkampagne sieht Jelinek vor allem ein Verteilungsproblem. Aber natürlich gehe es jetzt auch darum, Überzeugungsarbeit zu leisten - jedoch ohne Zwang.
Letztlich entscheidet das Impftempo im Wettlauf mit der Delta-Variante über die Corona-Lage der nächsten Wochen und Monate. Um die Impfkampagne weiter anzukurbeln, sind kreative Ideen gefragt: ntv-Sportmoderator Nico Holter berichtet von einer frisch gestarteten Aktion im Stadion von Borussia Dortmund. Der Fußball-Bundesligist lockt mit einer Stadionführung und dem DFB-Pokal im Anschluss an den Piks im Signa-Iduna-Park. Außerdem berichtet Holter vor dem Start der Olympischen Spiele in Tokio von Gesprächen mit besorgten Athleten im olympischen Dorf, deren Vorfreude auf die Wettkämpfe durch die angespannte Corona-Lage in der japanischen Hauptstadt getrübt wird. „Das hat nichts mit dem zu tun, wie es früher war.“ Dass die Kombination Sport und Großveranstaltung eine große Herausforderung in Corona-Zeiten ist und bleibt, zeigt Anne-Kathrin Cyrus mit Blick auf die Zahlen in Italien. Dort machen besonders die Behörden im Großraum Rom die Feierlichkeiten nach dem Sieg bei der Fußball-EM für den starken Anstieg der Neuinfektionen mitverantwortlich. Brisant auch die Lage in Griechenland, wo die Zahl der Neuinfektionen vorgestern den höchsten Stand seit Ausbruch der Pandemie erreicht hat.
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