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Diese Woche habe ich mich mit dem neuen Buch des deutschen Filmemachers Werner Herzog beschäftigt: «Die Zukunft der Wahrheit» heisst das Buch. Es ist ein autobiographisch gefärbter Essay über die Frage, ob es so etwas wie Wahrheit gibt in der Kunst, der Kultur und natürlich vor allem im Film. Herzog schreibt in seinem Buch, es gebe keine falschen Gefühle. Gefühle seien immer wahr. Als Beweise führt Herzog die globale Gefühlsaufwallung nach dem Tod von Prinzessin Diana an – und die Oper: Die Geschichten, die Opern erzählen, mögen noch so an den Haaren herbeigezogen sein – die Gefühle, die eine Oper im Publikum erzeugt, sind echt. Es gibt keine falschen Gefühle. Die grosse Frage ist: Was bedeutet das für unser Zusammenleben? Heisst das, dass alle Gefühle echt und wahr und damit berechtigt sind? Dass auch Fremdenhass oder Fremdenangst wahre Gefühle sind, die man ernst nehmen muss? Ich glaube nicht. Warum, das sage ich Ihnen diese Woche in meinem Wochenkommentar über die Verwirrung der Gefühle.
Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
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