Soziale Maschinen
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Gudrun sprach im Mai 2020 mit Andreas Bischof. Zu dem Zeitpunkt leitete er eine Forschungsgruppe mit dem Namen Nebeneinander wird Miteinander an der Technischen Universität Chemnitz am Lehrstuhl Medieninformatik. Er hat sich mit der Problematik beschäftigt, falls technische Entwicklungen lediglich vom technisch möglichen gedacht werden statt vom gewollten Ergebnis her. Konkret spiegelt sich das in seiner Forschung zu alternativen Anwendungen für die Gesundheitsrobotik. Er arbeitet in einem interdisziplinären Netzwerk, das Medien und Kommunikation, Mensch-Maschine-Interaktion, Soziologie, Medieninformatik, Design, Wissenschafts- und Technikwissenschaften sowie Soziogerontologie umspannt. Er hat an der Universität Leipzig Kulturwissenschaften studiert. Nach seiner Promotion in der Graduiertenschule Crossworlds an der TU Chemnitz schloss er sich einer Forschungsgruppe an, die sich mit der Integration von Nutzern bei der Gestaltung des Internet der Dinge befasst. 2018 erhielt er eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zum Aufbau eines CityLab in Chemnitz. Was macht Roboter sozial? Auf der Suche nach Antworten auf diese Frage besuchte Andreas Bischof Forschungslabors und Konferenzen in Europa und Nordamerika: In der Zukunft sollen Roboter die Fabrikhallen verlassen und Teil von Alltagswelten wie Krankenhäusern, Kindergärten und Privatwohnungen werden. Die Konstrukteur_innen der zahlreichen Forschungsprojekte hierzu stehen vor der Herausforderung, die Ambivalenzen und Kontingenzen alltäglicher Interaktionen in die diskrete Sprache der Maschinen zu übersetzen. Die ethnografische Studie zeichnet nach, welche Forschungsziele in der Sozialrobotik vorherrschen und welche Implikationen die jeweiligen epistemischen Praktiken der Ingenieur_innen für die Konstruktion von Sozialrobotern haben. Wenn derzeit die gesellschaftliche Relevanz von Robotern thematisiert wird, dann fast immer der Einsatz in Pflegesettings. Roboter sind Teil der Lösungen des »Pflegenotstands«, auch wenn keine marktreifen Pflegeroboter existieren und weder Gepflegte noch Pflegende Interesse an solcher Technologie artikulieren. Ebenso gibt es auf Seiten der Entwickler wenige Bestrebungen, die Forschung an den tatsächlichen Bedarfen der Pflege auszurichten. Gudrun und Andreas hatten seit 2012 immer mal wieder virtuell Kontakt, weil Andreas das ehemalige Leipziger Label analogsoul mitgeführt hat. Dort hat Gudrun Musik gekauft und am Projekt I Am A Forest teilgenommen. Die Idee, dieses Gespräch für den Modellansatz zu führen entstand allerdings aus einem kurzen Gedankenaustausch auf dem Podcaster Forum sendegate. Andreas fand, dass sich doch ein Format wie der Modellansatz gut eignen würde, um Forschung an einer TU zu präsentieren. So wurde er zum Mitinitiator des TUCscicasts, der forschende an der TU Chemnitz ausführlich zu Wort kommen lässt und direkt am Rektorat angebunden ist.
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