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Das neue Jahr ist schon fast einen Monat alt und eigentlich ist auf dem Balkan alles wie immer. Das bedeutet auch, dass im Norden des Kosovo weiterhin oder mal wieder die Gemüter hochkochen.
Inzwischen dürfte jeder mitbekommen haben, dass man sich in den letzten Monaten - eigentlich das ganze letzte Jahr - über Kennzeichen gestritten hat. Das ging dann irgendwann so weit, dass Mitte 2022 Gerüchte über einen bevorstehenden Krieg die Runde machten. Ende des Jahres dann, zogen sich serbische Amtsträger aus den kosovarischen Institutionen zurück. Barrikaden wurden errichtet, Serbien schickte seinen Armeechef an die Grenze und später fielen dann in der vorwiegend von Serben bewohnten Region um Mitrovica auch Schüsse.
Fest steht: Die Serben im Norden des Kosovo wollen am liebsten nicht zum kosovarischen Staat gehören. Und die Regierun in Priština scheint es Leid zu sein, ständig ins Leere hinein zu verhandeln. Die Zeichen standen lange auf Konfrontation und erst vor wenigen Tagen scheint sich die Tür für einen neuen Kompromiss geöffnet zu haben.
Einstweilen bleibt das Nordkosovo eine Krisenregion. Und weil Krise und Krieg vier Buchstaben gemein haben, wird der Streit zwischen Albanern und Serben in der westlichen Berichterstattung gerne zu einem Stellvertreter-Konflikt zwischen einer prorussischen (Serbien) und einer westlich-orientierten (Kosovo) Regierung umgedeutet. Dass der Dauerstreit sehr spezifische und tiefergehende Gründe hat, wird dabei oft vergessen.
Krsto und Danijel schauen sich daher an, was die Auslöser der jüngsten Eskalation sind und welchen Anteil die Regierungen in Belgrad und Priština daran haben. Denn merke: Scheiße bauen, können die Leute auf dem Balkan auch ganz ohne die Hilfe irgendwelcher Großmächte.
Nebenbei erfahrt Ihr, wie die beiden Ballaballa-Balkan-Macher ins neue Jahr gestartet sind, wieso in Bosnien serbische Militärparaden abgehalten werden und warum Krsto es manchmal gar nicht mag, wenn man seinen Namen laut durch die Gegend schreit.
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Published 11/14/24
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Published 11/08/24