Zucker, Brot und Wein
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Zucker ist heute in jeder Extrawurst drinnen, als billiger Geschmacksverstärker. Doch in der frühen Neuzeit und auch noch lange danach war er ein kostbares Gut, das sich nur die Reichen leisten konnten. Die allerdings feierten regelrechte Zuckerorgien mit Zuckerskulpturen, die sie bei ihren Festen aufstellten. Auch beim Gebäck schied sich die Welt in Reich und Arm – in der Stadt stellten die Bäcker das helle Weizengebäck her, die sogenannte Kaisersemmel, und draußen am Land entstand das billige Roggenbrot, das dann für die ärmeren Schichten in die Stadt gebracht wurde. Wein war weit davon entfernt, das heutige Genussgetränk zu sein. Er hatte im Mittelalter nur halb so viel Alkoholgehalt wie heute und war das Standardgetränk und auch zum Kochen, wegen der schlechten Wasserqualität. Der Weinviertler Wein kostete im 17. Jahrhundert in Wien nur ein Fünftel dessen, was man für einen Klosterneuburger oder Badener Wein zahlte – dort wurden Europas teuerste Weine hergestellt.
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