Description
Zu allen Epochen hatten Wetterkapriolen und Umweltkatastrophen einen direkten Einfluss auf die Gesellschaften, die unter ihnen zu leiden hatten. Meistens führten diese Phänomene zu einer Verknappung notwendiger Ressourcen und damit zu einer Verschärfung von gesellschaftlichen Trennlinien und Klassenprivilegien. Manchmal folgten auf große Massensterben aber auch Phasen großen Überflusses. Als der schwarze Tod im 14. Jahrhundert große Teile der Bevölkerung Mitteleuropas dahingerafft hatte, standen den Überlebenden plötzlich große Mengen an Ressourcen zur Verfügung. Diesem Zeitfenster des ungekannten Wohlstands verdanken wir auch den Kremser Senf, dem nun der im Überfluss zur Verfügung stehende Traubenmost zugesetzt werden konnte und der erst so seinen charakteristischen Geschmack bekam. Mariella Gittler spricht wieder mit dem Umwelthistoriker Johannes Preiser-Kapeller über die gesellschaftlichen Auswirkungen von Wetterextremen und Umweltkatastrophen im europäischen Mittelalter.
Kaum eine Metropole ist in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts so attraktiv für Zuwanderung wie die Kaiserstadt Wien. Auf dem Land können viele Menschen von der Landwirtschaft nicht mehr leben. Zahlreiche Bauprojekte und eine große Dynamik in Wien versprechen dagegen Abhilfe von der...
Published 11/22/24
Als es dem Wienerwald an den Kragen geht, erwächst in Österreich die erste Graswurzelbewegung. Der Journalist Josef Schöffel deckte auf, dass die Grün-Oase wirtschaftlichen Interessen geopfert werden sollte, und kämpfte mit einer Medienkampagne erfolgreich dagegen an. Schon im 19. Jahrhundert war...
Published 11/15/24