“Es ziemt sich nicht, das Verhalten eines Opfers zu bewerten, aber es ist trotzdem beeindruckend, wie Johannes Erlemann sich als 11-Jähriger schon so widerständig und mit dem Willen zum Überleben verhalten hat. Die Schuld liegt immer bei den Tätern und ausschließlich sie sind zu bewerten. Die Geschichte wäre genau so ergreifend, wenn er sich anders verhalten hätte. Aber es ist trotzdem bewegend, wie widerständig dieser Junge ist. So grausam und sadistisch, einen Menschen zwei Wochen in einer Kiste gefangen zu halten, mit ihm zu pokern und einfach auf einem Acker liegen zu lassen auf die Gefahr hin, dass er dies nicht überlebt. Wie kann man nur so wenig Beachtung für das Leben eines Menschen haben?
Ich habe den Podcast in einem Nachmittag weggehört und fand ihn sehr spannend und gut vertont. Das Gesprächsformat fand ich nicht so gelungen. Dadurch hat die Person, der der Fall erzählt wird, die undankbare Aufgabe, nur zu reagieren (über „wow“, „krass“ geht es oft nicht hinaus) oder dümmlich klingende Fragen zu stellen. Auch die vereinzelten „Ratespiele“ der Erzählerin „Was glaubst du, was dann passiert ist?“ sind etwas unangebracht und kann ja nur in dümmlich klingenden Spekulationen enden.”
annapodana via Apple Podcasts ·
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10/06/23