Description
In der heutigen Episode beschäftigen wir uns mit der Lebenshaltung des
stoischen Pragmatismus, einer Kombination aus antiker stoischer Philosophie
und des Pragmatismus, einer philosophischen Strömung des 20 Jahrhunderts.
Im Zentrum der stoischen Philosophie steht das Streben nach Eudaimonia,
einem gelungenen Leben, das erreicht werden kann, wenn eine Person die
richtigen inneren Einstellungen zu ihrem Leben eingenommen hat. Diese
Einstellungen umfassen insbesondere ein gesichertes Wissen um die Welt, dass
der Stoiker:in ihren Platz innerhalb des Kosmos zeigt. Leben im Sinne der Stoa
bedeutet alle Dinge und Situationen, welche einer Person widerfahren, im
Hinblick auf ihre Relevanz für das gelungene Leben zu analysieren und ihnen
gemäß dieser Einschätzung den angemessenen Wert beizumessen. Stoiker
stellen sich eher der Welt gegenüber und versuchen durch Abstraktion eine
Form der „inneren Ruhe“ zu finden.
Der Pragmatismus hingegen versteht das Leben und im weitesten Sinne das
Erkennen der Welt als untrennbar vom Handeln in der Welt. In dieser
philosophischen Strömung werden die Beziehungen zu anderen als ein in der
Welt sein, betont. Diese grundlegende Überzeugung drückt sich auch in der
pragmatischen Maxime aus: einer Regel zur Überprüfung von Hypothesen, die
denkbare praktische Konsequenzen in den Vordergrund stellt.
Der von John Lachs im gleichnamigen Buch 2012 entwickelte stoische
Pragmatismus versucht diese beiden philosophischen Denkweisen zu vereinen.
Wir diskutieren diese Position unter Einbeziehung des Essays „Toward a
Practice of Stoic Pragmatism“ von Steven A. Miller und Yasuko Taoka in dem
die Philosophierenden versuchen, den abstrakten stoischen Pragmatismus um
konkrete Handlungsweisen zu erweiterten.
Viel Spaß mit der Folge!
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