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Schluss mit den Traditionen. Erst kürzlich rollte im VW-Werk in Zwickau der letzte Verbrennungsmotor vom Band. Von nun an wolle der Konzern in der viertgrößten Stadt Sachsens nur noch auf Elektroautos setzen. Fast vergessen ist da die Zeit Anfang der Neunzigerjahre, als die Automobilindustrie in der Region nach dem Ende DDR fast komplett am Boden war – genauso wie viele andere Betriebe im Osten Deutschlands.
In der dritten und finalen Folge unserer Podcastreihe „Sind wir uns einig?“ blicken wir auf Sachsen. Nach den Episoden zu Berlin und dem Ruhgebiet ergründen Zeitzeugen diesmal, welche Auswirkungen die Einheit auf die einst so industriestarke Region im Osten Deutschlands hatte.
Was versuchten die Unternehmen, um auf dem freien Markt mit der Konkurrenz im Westen und im Ausland mitzuhalten? Wie reagierten die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auf die Veränderungen? Wie viele von Ihnen gingen in den Westen, weil sie in keine Zukunft mehr in ihrer Heimat sahen? Und was passierte mit jenen, die sich trotzdem entschieden zu bleiben?
Die Autorin Constanze John erzählt davon, wie es der Kohleindustrie in Sachsen nach der Einheit erging. Zwickaus ehemaliger Oberbürgermeister Rainer Eichhorn erinnert daran, wie in seiner Stadt die Trabbi-Produktion zu Grunde ging und neue Wege erschlossen werden mussten. Die Gewerkschafterin Iris Kloppich beschreibt, wie sich in den Neunzigern neue berufliche Chance eröffneten. Und wie sich gleichzeitig im Osten Deutschlands viele von Weiterbildungsmaßnahme zu Weiterbildungsmaßnahme hangeln mussten, ohne jemals irgendwo richtig anzukommen. Als Vierte in der Gesprächsrunde analysiert die Historikerin Eva Schäffler vom Institut für Zeitgeschichte in München, wie vor allem Frauen als Langzeitarbeitslose gezwungen waren, sich nach dem Ende der DDR neu zu orientieren.
Moderation: Korbinian Frenzel
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