Anno 1200: Veilchen und Bärlauch begrüßen den Kölner Frühling
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Im Mittelalter waren Veilchen und Bärlauch nicht nur die ersten Frühlingsboten, sie bereicherten den kargen winterlichen Speiseplan und galten als wirkmächtige Heilpflanzen. Die Tradition, das erste Veilchen mit einem Festtag zu feiern, ist seit dem Mittelalter belegt, wahrscheinlich stammt sie schon aus vorchristlicher Zeit. In Teilen Frankreichs feiert man noch heute traditionell Anfang März das Veilchenfest: "Fête de la Violette". Sobald das erste Veilchen entdeckt wurde, zog man feierlich vor Burg und Stadt um den ersten Frühlingsboten zu begrüßen. An diesem Tag ruhte die Arbeit und das Ende des Winters wurde mit Gesang, Tanz und Schmaus gefeiert. Mit diesem ersten sichtbaren Zeichen des kommenden Frühjahres, dem Ende des kalten Winters, bietet sich eine wunderbare Entschuldigung die österliche Fastenzeit zu unterbrechen und wieder einmal gemeinsam zu feiern. Im Rheinland erinnert der Veilchendienstag zu Karneval an diesen alten Brauch. Den Kölner Bärlauch findet Ihr zum Beispiel am Nordfeld in Müngersdorf. Ich habe es auf der Karte markiert. Bitte nicht mit den giftigen Meiglöckchen verwechseln. Bärlauch duftet immer nach Knoblauch.