"Heibo" und der Streit um Kies oder Wald
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Die Räumung des Protestcamps "Heibo" und die sich anschließende Rodung des 7,5 Hektar großen Waldstücks westlich von Dresden markiert zwar des Ende einer anderthalb Jahre andauernden Besetzung, nährt jedoch die Diskussion über ein noch größeres Kiesabbauvorhaben in der Region. Die neue Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" arbeitet den großen Polizeieinsatz von vergangener Woche auf und fragt, ob sich die Ereignisse wiederholen werden, wenn es bald um 134 Hektar geht. Es berichten die Reporterin Luisa Zenker und der Reporter Connor Endt über ihre Erlebnisse von der Räumungsaktion des Areal mit dem Namen "Würschnitz 1". Rund 1.000 Polizisten waren daran beteiligt, hinzu kamen Kräfte von THW, Rettungsdienst und Sachsenforst. Dass bei diesem Großeinsatz eine gewisse Anspannung in der Luft gelegen habe, sei ihnen aufgefallen. "Festzuhalten bleibt aber, dass es bis auf ein paar Ausnahmen schon relativ friedlich verlief", sagt Endt. Die Gründe dafür liegen, so vermuten es die beiden Reporter, einerseits im deeskalierenden Auftreten der Einsatzkräfte, andererseits aber auch am Verhalten des überwiegenden Teils der Demonstrierenden. "Sie haben mit ihrer Aktion, den geplanten Kiesabbau und den damit verbundenen Eingriff in die Natur kritisieren wollen", so Zenker. Der grüne Landtagsabgeordnete Volkmar Zschocke, der ebenfalls zu Gast im Podcast ist, äußert diese Bedenken auch und mahnt: "Die Grünen sind nicht gegen Kiesabbau in Sachsen. Wenn es passiert, muss es aber im Einklang mit der Natur und Umwelt geschehen." Bei den Abbauplänen für das noch größere Areal "Würschnitz-West", für das aktuell ein Planfeststellungsverfahren läuft, hat Zschocke Bedenken. "Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass etwa zum Auffüllen abgetragenen Kieses auch bergbaufremde Stoffe - etwa Bauschutt - verwendet wurden", sagt Zschocke. Zudem hält es der Grüne für fraglich, dass es folgenlos für das Grundwasser bleibe, wenn darüber liegende Schichten bis auf einen Meter abgetragen würden. Das Sächsische Wirtschaftsministerium, unter dessen Dach das für die Planung zuständige Oberbergamt angesiedelt ist, nimmt dazu Stellung. Staatssekretärin Ines Fröhlich (SPD) sagt: "Das erteilte Baurecht ist an hohe ökologische Anforderungen geknüpft." Zudem soll das Verfahren transparent und für die Öffentlichkeit nachvollziehbar gemacht werden. Weitere Fragen dieser Podcast-Folge: - Wieso befinden sich die Grünen beim Thema "Heibo" in einer Zwickmühle? - Warum wirbt Sachsen für eine Reform des Bergrechts auf Bundesebene? - Ist "Würschnitz-West" überhaupt noch zu verhindern? - Wie gefährlich ist der Protest in Baumhäusern eigentlich? - Und: Wird wie im "Heibo" auch in "Würschnitz-West" irgendwann Wald besetzt?
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