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Verfolgt man die öffentliche Debatte um die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland fällt auf: Viele Menschen sind in Sorge, dass Energie nun knapp und alles noch teurer werden könnte. Einer Umfrage zufolge hätten sich sogar 81 Prozent der Sachsen gewünscht, dass die Meiler länger als bis zum 15. April am Netz geblieben wären. Und Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) schlussfolgert beim Erneuern seiner Kritik am Atom-Aus diese Woche: "Wir müssen eine neue Energiewende aufsetzen."
Doch ist die bisherige Idee von der Energiewende wirklich gescheitert, nur weil Deutschland jetzt keinen Atomstrom mehr produziert? Welche Folgen hat es auf die Preise, wenn die zuletzt verbliebenen rund 6 Prozent Atomstrom künftig im Strommix fehlen? Und wie weit ist das Land eigentlich bei der Energiewende? Das sind die Kernfragen, um die es in der neuen Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" geht.
Die Antworten der beiden in dem Podcast befragten Experten fallen eher zuversichtlich aus. Gunter Erfurt, CEO des in Sachsen produzierenden Solarunternehmens Herstellers Meyer Burger, ist sich sogar sicher: "Wir werden in zehn Jahren zurückblicken und sagen: 'Das war ja einfach'". Ein Satz, der in der aktuell durch eher negativ geprägte Nachrichten dominierten Zeit, einmal erfreulich anders klingt.
Etwas zurückhaltender aber dennoch ähnlich argumentiert Dominik Möst, Energieökonom und Professor am Institut für Wirtschaftswissenschaften an der TU Dresden. Bei der Stromerzeugung sieht er den Anteil erneuerbarer Energien in den nächsten zehn Jahren auf Werte von 70 bis 75 Prozent steigen. Im Gesamtsystem, also auch mit den Bereichen Verkehr und Gebäude, seien 35 Prozent realistisch. Schließlich sagt er: "Die Energiewende ist nicht gescheitert. Wir stecken mittendrin."
Weitere Schwerpunkte und Fragen in diesem Podcast:
- Hat sich der Energiemarkt nach einem Jahr Krise jetzt beruhigt?
- Wieso der Gaspreis sich auf einem etwa verdoppelten Niveau einpendelt
- Kann der Osten wieder zum weltweiten Vorreiter der Solarindustrie werden?
- Welche Lösungen gibt es bei Speichern und Netzausbau
- Importeur oder Exporteur: Deutschlands Rolle im europäischen Energiemarkt
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