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Er ist Lebensraum, Rückzugsort, Wirtschaftszweig und Wissenschaftslabor zugleich: der Wald. In Sachsen gibt es davon ziemlich viel. 521.009 Hektar, um genau zu sein. Das entspricht etwa 16 Mal der Fläche Dresdens oder 28,3 Prozent der gesamten Landesfläche. Allein dieser Größenvergleich macht deutlich, welche Relevanz der Naturraum hat.
In der neuen Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" berichtet Renke Coordes, Forstwissenschaftler und Sprecher des Staatsbetriebs Sachsenforst, wie es den Wäldern im Freistaat geht, wovon sie bedroht sind - und was in den nächsten 50 Jahren alles auf sie zukommt.
Während eines Spaziergangs durch ein Waldstück am Borsberg in der Nähe von Graupa erzählt Coordes, dass Sachsen "deutschlandweit Waldumbaumeister" ist. Was sich zunächst toll anhört, hat allerdings einen ernsten Hintergrund. Denn Sachsens Wälder benötigen den Umbau, um gegen die immer größer werdenden Herausforderungen im Zuge des Klimawandels gewappnet zu sein.
Noch dazu habe Sachsen den Umbau teilweise mehr nötig als andere Regionen. "Das liegt daran, dass man früher viel auf Baumarten gesetzt hat, die schnell Holz produzieren und gut zu bewirtschaften sind." Monokulturen, oft bestehend aus Fichten, prägten noch bis zur Wendezeit intensiv wirtschaftlich genutzte Waldflächen.
Der Umbau zu Mischwäldern sei aber längst in vollem Gange. "Der Wald wird wieder fit gemacht", versichert Coordes und mahnt zugleich, dass er das auch nötig habe. Vor allem in diesem Jahr sei der Borkenkäfer früher als sonst unterwegs. Coordes beschreibt, wie der Sachsenforst dem Schädling zu Leibe rückt und warum der Käfer dennoch ein "faszinierendes Tier" sei.
Außerdem spricht der Forstwissenschaftler über die Gefahr von großen Waldbränden wie 2022 in der Sächsischen Schweiz und wieso diese in der Regel von Menschen ausgehe. Er erklärt, wieso Totholz, also abgestorbene Bäume, Äste und Zweige, nicht weg geräumt werden müssen und warum auch im Wald in Zukunft Windräder stehen dürfen ...
Über den Gast in dieser Folge: Dr. Renke Coordes ist Sprecher des Staatsbetriebs Sachsenforst. Der 39-Jährige Ostwestfale lebt seit 2005 in Sachsen und hat an der TU Dresden Forstwissenschaften studiert.
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