Dr. Joachim Landkammer: Die Akademie: Agon oder Pantheon? Konkurrenz, Kannibalismus, Kunst | Ringvorlesung
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ie Akademie: Agon oder Pantheon? Konkurrenz, Kannibalismus, Kunst
Jedes Kunstwerk sei „Todfeind“ jedes anderen, schrieb Theodor W. Adorno in den Minima Moralia, im Versuch, eine „bürgerliche“, allzu versöhnliche, pluralistisch tolerante, nur noch museale Betrachtung der Kunstgeschichte zu unterlaufen. Ist Adornos agonale Sichtweise heute noch plausibilisierbar und kann sie sogar ausgedehnt werden auf akademische Leistungen und deren Herrschafts- und Verdrängungswettkämpfe? Und gibt es für diese Konflikte, wie Adorno vermutete, nicht nur äußerlich-strategische, sondern im jeweiligen „Werk“ und seiner immanenten Wahrheitsverpflichtung angelegte Gründe? Ist Kannibalisierung überhaupt vermeidbar?
Nach einem Philosophiestudium in Italien, abgeschlossen mit einer Arbeit über den frühen Georg Simmel und einer ebenfalls in Italien durchgeführten Promotion über den Historikerstreit hat Joachim Landkammer als Assistent und wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof Dr W. Ch. Zimmerli an den Universitäten Bamberg, Marburg und Witten/Herdecke gearbeitet. Seit 2004 ist er Dozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ZU und Verantwortlicher des artsprogram für den Bereich Musik. Joachim Landkammer arbeitet neben seiner Lehrtätigkeit und neben sporadischer journalistischer Textproduktion an verschiedenen interdisziplinären Themen in den Anwendungs- und Grenzbereichen der Philosophie, der Ästhetik und der Kulturtheorie. Ein dezidiertes Interesse gilt dem Dilettantismus und der Kunst- und Musikkritik.