Description
Diesmal geht es um ein Thema, das in der digitalen Produktentwicklung noch oft unterschätzt wird: Barrierefreiheit. Mit den Experten Marcel Bertram und Daniel Diener, beide Gründer von A11YPLAN, sprechen wir in dieser Folge über die Bedeutung von Barrierefreiheit in digitalen Produkten und warum sie nicht nur für Menschen mit Behinderungen relevant ist. Barrierefreiheit ist nämlich weit mehr ist als eine rechtliche Notwendigkeit. Barrierefreie Produkte schaffen generell bessere Nutzererlebnisse. Sie sorgen dafür, dass keine Stolpersteine im Weg stehen, wenn Menschen digitale Services nutzen möchten. Egal ob jemand blind ist, vorübergehend eine Einschränkung hat (weil man beispielsweise ein Kind auf einem Arm trägt) oder schlichtweg unter schlechten Lichtverhältnissen arbeitet – ein gutes UX-Design und barrierefreie digitale Produkte machen das Leben leichter. Und das betrifft am Ende uns alle, denn jeder von uns kann in Situationen kommen, in denen eine Website oder App schwerer zugänglich wird. Auch Dinge wie eine langsame Internetverbindung oder schlecht designte mobile Seiten können Hindernisse darstellen und das kennen wir wahrscheinlich alle irgendwo. Barrierefreiheit bedeutet also nicht nur, sich auf spezielle Nutzergruppen zu konzentrieren, sondern das gesamte Produkt so zu gestalten, dass es für jeden einfach nutzbar ist.
Seit der Einführung des European Accessibility Act, der ab Juni 2025 gilt, müssen Unternehmen, die digitale Produkte oder Services anbieten, barrierefreie Angebote schaffen – und das nicht nur für neue Websites, sondern auch für bestehende, wenn sie wesentliche Aufrufe erfahren. Doch Marcel und Daniel machen klar: Barrierefreiheit ist nicht nur eine Frage des Gesetzes. Sie ist vielmehr ein klarer Business Case: Gut zugängliche Produkte reduzieren Supportanfragen, erhöhen die Kundenzufriedenheit und steigern den Umsatz. Die Berücksichtigung von Barrierefreiheit in der Produktentwicklung spart nicht nur Kosten, sondern ist auch eine langfristige Investition in die Kundenzufriedenheit. Für Product Owner, die sich bisher noch nicht intensiv mit dem Thema beschäftigt haben, empfehlen Marcel und Daniel, mit einer Bestandsaufnahme zu beginnen. Hier gibt es bereits zahlreiche Tools wie Google Lighthouse oder Deque, die automatisierte Prüfungen durchführen können. Doch das allein reicht nicht: Eine manuelle Überprüfung und echte Nutzertests mit Menschen, die Einschränkungen haben, sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass das Produkt wirklich barrierefrei ist.
Am Ende der Folge, wie immer, geben die beiden Experten praktische Tipps für den Einstieg in die Welt der Barrierefreiheit. Empathie ist dabei ein zentraler Punkt: Product Owner sollten sich aktiv mit der Frage auseinandersetzen, wie Menschen mit Einschränkungen ihre Produkte nutzen. Eine einfache Übung kann schon sein, auf dem eigenen Smartphone die Barrierefreiheits-Einstellungen zu testen oder Menschen aus dem eigenen Umfeld dabei zu beobachten, wie sie mit den Produkten interagieren.
Barrierefreiheit ist keine Herausforderung, die Unternehmen vor sich herschieben sollten. Sie ist ein Schlüssel zu besseren Produkten, zufriedeneren Nutzern und langfristigem Erfolg. Wenn du als Product Owner dein Produkt auf das nächste Level heben willst, führt kein Weg an einer barrierefreien Gestaltung vorbei.
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