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Leute, diesmal hatten wir uns sogar vorbereitet. Mit Gruppenchat und Opern-Sex, mit Wortgewalt und Gleisbettgeschichten. Mit Lebenssinnkrisen auf Großbaustellen. So waren wir ready as f**k. Und topmotiviert. Drei Arschritzen, bis in die Haarspitzen. Drei Weichzeichner, die für Hartgeld tanzen. Drei Schreibtischtäter, die sich gern zum Bauernopfer machen. Immer eher Stuttgart 21 als Gruppe 47.
Und dann, kein Scherz, ging es irgendwann sogar um Fußball. Weil am Sonntag nicht nur Micky, sondern auch das Drama am Neckar gastierte. Der Fußballgott als Feuerteufel, der VAR um Schamhaaresbreite. Ein Spielfilm als Blockbuster, ein 2:3 in 16:9. Und eine kalibrierte Linie als wohl härtester Schlussstrich.
Was bleibt, ist ein Machtwechsel. Weil die Diva vom Main, die Überraschungseier längst dick wie Bullenklöten, nun breitbeinig am Schießstand steht, während ihr das neue Selbstverständnis aus jeder Pore tropft.
Die Eintracht, mittlerweile sogar einen Platz vor Leverkusen. Und es ist eben dieser Schweineschweiß, der dem Meister gerade fehlt. Als Getriebeöl im Maschinenraum, als Allheilmittel gegen die Zweifel. So schmeckt Bayer plötzlich das eigene Gift, kassieren Alonsos Apostel nun die späten Tore. Und verlieren die Bayern mit leeren Blicken aus den Augen.
Denn durch das Fernglas der Verfolger sieht der Weihnachtsmann bereits jetzt wie der Osterhase aus. Der Hoppelmann mal wieder Symbol der alten Hegemonie.
Nun gut. Es war ja abzusehen.
Wer sich jetzt allerdings, nicht ganz zu Unrecht, fragt, ob es denn trotz dieses famosen Folgentitels überhaupt nicht um den neuen Alten in Bochum ging und warum wir eigentlich so gar nicht über Emre Can gesprochen haben, die Grätschenfrage mit der Faust in der Tasche, dem legen wir ans Herz, doch bitte komplett hinein zu hören. In diese neue Folge. FUSSBALL MML - denn alles andere sind bloß satirische Zwischentöne für politisch Erwachsene.
Viel Spaß!