Description
Er hätte einen Schlussstrich unter seine noch junge Karriere ziehen und von seinen Renten leben können – sein Vater war einer der «Barone» der österreichisch-ungarischen Eisen- und Stahlindustrie –, doch Paul Wittgenstein beschloss, dass dieser verhängnisvolle Tag im Ersten Weltkrieg, an dem sein rechter Arm an der polnischen Front dem russischen Kugelhagel anheimfiel, nicht der Schlussakkord seines Pianistenlebens sein sollte. Und so beschliesst er trotz dieses Schicksals mit aussergewöhnlicher Demut, weiterzuspielen, nur mit seiner linken Hand. Da ein solches Repertoire quasi nicht vorhanden ist, setzt Wittgenstein sein Vermögen ein, um die grossen zeitgenössischen Komponist*innen um ihre Unterstützung zu bitten. Viele von ihnen machen sich mit Begeisterung ans Werk. Neben Britten, Prokofjew, Strauss, Hindemith und Korngold gehört Maurice Ravel zu denjenigen, die mit dem heute legendären Klavierkonzert D-Dur für die linke Hand einen berühmten Beitrag leisten. Yuja Wang wird uns hier ein wenig von Paul Wittgensteins Geschichte erzählen, bevor es mit einem anderen Werk von Maurice Ravel, dem Klavierkonzert in G-Dur – für beide Hände – weitergeht und uns nach der Pause Tarmo Peltokoski und das Orchestre Philharmonique de Radio France auf eine Entdeckungsreise durch eine imaginäre Gemäldeausstellung mitnehmen.
Khatia Buniatishvili, eine der «Lieblinge» und immer wiederkehrenden Künstlerinnen des Festivals, lädt das Publikum zu einem aussergewöhnlichen Klavierabend ins Festival-Zelt Gstaad ein. Bei diesem Konzert konzentriert sich die Künstlerin nicht auf zwei oder drei grosse Sonaten oder Zyklen,...
Published 02/16/23
Johannes Brahms hat sich stets in Demut geübt, sowohl gegenüber seinen grossen Vorbildern (allen voran Bach) als auch gegenüber seinesgleichen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Entstehungsprozess seines Violinkonzerts, bei dem er, der doch kein Geiger, sondern Pianist ist, mit einer grossen...
Published 02/16/23