“Erstens, danke für die tolle Arbeit! Wie viele andere vor mir finde ich den Aufbau, die Tiefe der Recherche und das allgemeine Format wirklich gut. Podcasts sind zwar nicht nicht mein bevorzugtes Medium, euren konnte ich aber gar nicht abschalten… Ich möchte auch eine Lanze dafür brechen, DASS ihr gendert (entgegen den entsprechenden bizarren Kommentaren hier) - danke dafür. Es tut keinem weh andere Menschen mit Respekt anzusprechen und in der Sprache zu inkludieren. Einen Punkt habe ich: ich glaube das war in Folge 7 oder 8, dass ihr sehr eindrücklich darauf hingewiesen habt, es „gäbe Menschen die euch halten und euch helfen wollen“ usw. - und auch wenn ich verstehe, dass es gut gemeint ist, empfand ich die Ausführungen als irgendwie bevormundend. Natürlich brauchen Menschen bei ihrem Leid Hilfe - ganz akut. Aber bei der Situation, in der der Zugang zu einer Psychotherapie fast nicht schaffbar ist, empfinde ich eure Aussagen fast schon als naiv. In nahezu allen Fällen, in denen ich entweder für meine Angehörigen oder für mich selbst nach Unterstützung und Hilfe gesucht habe, habe ich nur Ablehnung und Alleingelassenwerden erfahren. Und alle Menschen, mit denen ich mich dazu austausche, empfinden das genau so. Es grenzt schon an ein Wunder, wenn nach über einem halben Jahr suchen und warten es überhaupt irgendeine Therapiemöglichkeit gibt - und wir sprechen nicht mal von der Wunsch- oder der am besten geeigneten Therapieart. Das, was halt gerade da ist - wenn überhaupt. Und dann in dieser Realität hinzugehen und zu sagen „Menschen wollen euch halten und helfen“ finde ich wirklich zynisch und fühle mich total abgewertet in meiner Erfahrung und fast schon verkindlicht. Egal, wie nett das gemeint sein könnte. Der Schmerz psychischer Krankheiten ist sehr real und qualvoll. Ihr müsst diese Erfahrung nicht auch gehabt haben und das Gefühl nicht verstehen, um diese Entscheidung für die Beendigung dieser Schmerzen zu respektieren. Vielleicht erreicht euch das ja. Irgendwie. -K.”
Mantsch* via Apple Podcasts ·
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04/12/24