Description
Ein Dorf in Süddeutschland, Ende der 80er-Jahre. In einem verfallenen Bauernhaus trinkt eine WG am Küchentisch geklauten Wein. Es prosten sich zu: Ein Abiturient auf Sinnsuche, seine kleptomanische Freundin, ein bekiffter Elektriker im Netzhemd, eine kahlgeschorene Pyromanin, eine aussichtsreiche Violinistin und der bullige Bauerssohn, der gerade erst einen Suizidversuch überlebt hat.
Und im Hintergrund dudelt der Kassettenrekorder: „Our House…“
Bov Bjergs oranger Jugend-(?)-roman schwankt ständig zwischen Melancholie und Lebensfreude, Familiengefühl und Einsamkeit, Jugendträumen und ganz harter Realität. Die Bewohner*innen des „Auerhaus“ wachsen einem beim Lesen schnell ans Herz, gerade weil sie alle struggeln: Wenn sie gemeinsam das Leben feiern, wissen sie immer, dass sie aufeinander aufpassen müssen, wenn Feier und Leben nicht ganz schnell enden sollen.
Kickt dieser Roman Goethes „Werther“ aus dem Lehrplan…?
Als Wolfgang Borchert mit nur 26 Jahren starb, hatte er schon alles hinter sich: Diverse Gefängnisaufenthalte wegen zu lauter Kritik am Nazi-Regime, mehrere Kriegseinsätze an der Ostfront und eine Autorenkarriere, die gerade deutschlandweit durch die Decke ging. Noch auf dem Krankenbett schrieb...
Published 10/31/24
„Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch.“
(Theodor W. Adorno)
Weltkrieg, Shoah, Holocaust – wer den Horror des Nazi-Regimes 1933-1945 überlebt hat, hatte Unbeschreibliches durchgemacht. Wie findet man danach noch jemals in ein normales Leben zurück? Und wie bringt man es...
Published 10/10/24