Description
Als Narziß starb, verwandelte sich die Quelle seiner Freuden von einer Schale voll süßen Wassers
in eine Schale voll salziger Tränen,
und die Bergnymphen kamen weinend durch den Wald,
dass sie zur Quelle singen und dieser Trost geben konnten.
Und als sie sahen,
daß die Quelle von einer Schale voll süßen Wassers
sich in eine Schale voll salzige Tränen verwandelt hatte,
da lösten sie die grünen Flechten ihres Haares
und sprachen weinend zur Quelle:
"Wir wundern uns nicht, das du auf diese Weise um Narziss trauerst,
- so schön war er."
"War Narziß denn schön?" fragte die Quelle.
"Wer sollte das besser wissen als du?" antworteten die Bergnymphen.
"An uns ging er immer vorbei,
dich aber suchte er auf und lag an deinen Ufern
und sah auf dich hinab,
und im Spiegel deiner Wasser spiegelte er seine eigene Schönheit."
Und die Quelle antwortete:
"Aber ich liebte Narziß, weil,
wie er an meinem Ufer lag und auf mich niederblickte,
ich im Spiegel seiner Augen stets meine eigene Schönheit sah."
When Narcissus died the pool of his pleasure changed from a cup of sweet waters
into a cup of salt tears, and the Oreads came weeping through the woodland
that they might sing to the pool and give it comfort.
And when they saw that the pool had changed from a cup of sweet waters
into a cup of salt tears,
they loosened the green tresses of their hair
and cried to the pool and said,
‘We do not wonder that you should mourn in this manner for Narcissus,
so beautiful was he.’
‘But was Narcissus beautiful?’ said the pool.
‘Who should know that better than you?’
answered the Oreads.
‘Us did he ever pass by, but you he sought for,
and would lie on your banks and look down at you,
and in the mirror of your waters he would mirror his own beauty.’
And the pool answered,
‘But I loved Narcissus because,
as he lay on my banks and looked down at me,
in the mirror of his eyes I saw ever my own beauty mirrored.’
Musik: Ulrike Theusner
englische Lesung: Taylor Edward Freeman (New York)
Bild: Echo und Narziss (John William Waterhouse, Liverpool)
Rache und immer wieder Rache?
Jeder Krieg muß einen Besiegten aufweisen und wenn dieser nur in einem nächsten Krieg Genugtuung finden kann, einem nächsten, der natürlich wieder einen genugtuungheischenden Besiegten schaffen wird
– wann nimmt das ein Ende?
Wie kann Gerechtigkeit erlangt, wann...
Published 02/15/23
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Signore: è tempo. Grande era l’arsura.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Deponi l’ombra sulle meridiane,
libera il vento sopra la pianura.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei...
Published 09/22/22