“Nein, man kann sich nicht Psychologie „einfach so anlesen“. Ratgeber konsumieren ist nicht dasselbe wie ein Psychologiestudium und das merkt man Paula leider an. Meine Mutter ist selbst Psychotherapeutin, ich habe mein Abitur mit Schwerpunkt Psychologie gemacht und einen Master in vergleichender Sozialforschung. Die Aussagen in diesem Podcast sind nicht bloß herablassend; sie sind auch einfach falsch. Als Wissenschaftler gruselt es einen, dass solche Aussagen damit verbreitet werden. Paula scheint anscheinend nicht einmal genau zu wissen, nach welcher psychologischen Schule ihre Ratschläge kommen (aus einer psychoanalytischen Richtung). Sie sagt immer wieder, dass das Essen ihre letzte große Baustelle sei. Dabei scheint mir, dass sie mangels Wissen ihre eigenen Baustellen gar nicht mehr erkennt (Projektionen zuhauf). Zum Beispiel dieses Bedürfnis, sich durch Ratschläge wichtig zu machen und sich über andere zu erheben. Es geht in diesem Podcast nie wirklich um die Teilnehmer. Es geht um Paula und ihr Bedürfnis, anderen zu erklären, wie sie ihr Leben leben sollen. Ganz besonders gruselig fand ich die Folge, in der sie eine junge Frau, die Vergewaltigt wurde, drängt und fast nötigt, zur Polizei zu gehen. Jeder gute Psychotherapeut weiß, dass das retraumatisierend sein kann und das Polizisten oftmals ungeschult sind. Ergo würde ein „mental health Professional“ niemals jemanden dazu drängen, Anzeige zu erstatten- Vorrang hat, dass Frauen, denen ja sowieso schon die körperliche Autonomie genommen wurde, diese wieder ergreifen und selbst entscheiden, was gut für ihre psychische Gesundheit ist. Stabilisierung ist ungemein wichtig. Solche Ratschläge können bei Menschen, die so vulnerabel sind wie Paulas Gäste ernsthaften Schaden anrichten - das scheint Paula aber nicht einmal bedenken zu wollen, so sehr ist sie auf das Ratschläge geben fokussiert. Es ist wirklich gefährlich, was sie da tut.”
Maria19965 via Apple Podcasts ·
Germany ·
05/03/21