Episodes
Spoiler: nicht so. Die Linguistin Damaris Nübling, Professorin an der Uni Mainz, hat die Lesbarkeit des Gendersterns empirisch überprüft. Das Textverständnis werde dadurch kaum bis gar nicht beeinträchtigt, sagt sie. Außerdem im Interview: Warum das Bayerische unser Sprachverständnis viel mehr bedroht. Und wieso der Vorwurf der Sprachplanung im Zusammenhang mit der geschlechtergerechten Sprache haltlos ist.
Published 03/17/23
Published 03/17/23
Es war die Muttersprache Jesu Christi und über tausend Jahre lang die Lingua franca zwischen Indus und Nil: das Aramäische. Ganz ohne militärische Eroberungen verbreitete es sich in der Alten Welt, wurde zur Verwaltungssprache unter verschiedenen Herrschern und spielte auch für die heiligen Schriften der großen Religionen eine wichtige Rolle. Wie sich das Aramäische zur ersten Weltsprache überhaupt entwickelt hat - und was davon heute noch übrig ist: ein Gespräch mit Holger Gzella.
Published 03/10/23
Parlament auf Platt: Was war da gestern los im Bundestag? Muss Bayern sich Sorgen machen? Und was bitte ist die Europäische Charta für Regional- und Minderheitensprachen? Fragen wir alles den Abgeordneten Johann Saathoff - und hoffen, dass er auf hochdeutsch antwortet ...
Published 03/03/23
Die Münchner Kammerspiele machen es vor: Leichte Sprache, also Sprache die sich an Menschen mit Lernschwierigkeiten richtet, geht auch auf der Bühne. Sogar dann, wenn Sophokles auf dem Spielplan steht - in diesem Fall: die Antigone. Denn der Theaterbesuch zeigt: So viel trennt die leichte gar nicht von der Alltagssprache. Wo also liegt überhaupt der Unterschied? Und wäre es nicht sinnvoll, viel häufiger leichte Sprache zu verwenden? Immerhin hilft sie allen beim Verstehen. Diese Fragen klären...
Published 02/24/23
"Wollt ihr den totalen Krieg?" Wohl das bekannteste Zitat aus der Sportpalast-Rede, mit der Reichspropagandaminister Joseph Goebbels im Februar 1943 so große Ziele verfolgte: Er wollte die Bevölkerung auf seinen Kurs einschwören, er wollte einen NS-internen Machtkampf gewinnen - und er wollte sich als Meister der Rhetorik profilieren, der einen rappelvollen Saal zur Raserei bringt. "Es wird zu oft kritiklos auf diese Rede geschaut", sagt der Historiker Peter Longerich - und blickt hinter die...
Published 02/16/23
Pommes und Mayo, Topf und Deckel, FC Bayern und Erfolg - eindeutig Dinge, die zusammengehören. Aber Luftkrieg und Sprache, was hat das denn bitte miteinander zu tun? Rolf-Bernhard Essig klärt uns auf - er hat zum Zusammenhang von Sprache und Luftkrieg eine interessante Ausstellung kuratiert (Flugwerft Schleißheim bei München, bis 28. Februar 2023).
Published 02/09/23
Girls meets Boy: Auf TikTok sind die Romcoms von Ali Hazelwood ein ziemliches Ding. Und nicht nur dort. Zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht lebt der Buchmarkt von Genreliteratur. Kaum etwas wird mehr gelesen. Und trotzdem tauchen die Bücher von Ali Hazelwood im klassischen Feuilleton nicht auf. Zu Recht? Darüber sprechen wir mit dem Literaturwissenschaftler Simon Sahner.
Published 02/03/23
Gar nicht so wenige Menschen möchten inzwischen mit selbstgewählten oder gar selbsterfundenen Pronomen bezeichnet werden, "hen" zum Beispiel. Und gar nicht so wenig anderen geht das deutlich zu weit. Diesen Streit hat die Literaturprofessorin Mona Körte zum Anlass für eine interdisziplinäre Tagung genommen - und siehe da: Die Fürwörter machen der Wissenschaft auch diesseits der Neopronomen ganz schön Probleme ...
Published 01/25/23
Diese Woche erreichte uns eine sensationelle Meldung: In Norwegen wurde der älteste Runenstein der Welt gefunden, und zwar in der Nähe des Sees Tyrifjorden, unweit von Oslo. 2000 Jahre sind die Inschriften angeblich alt. Für uns ein Anlass zu fragen: Runen, was ist das überhaupt? Sowas wie Buchstaben? Wer hat sie verwendet? Wofür wurden sie verwendet? Und wieso tauchen sie historisch gesehen erst so spät auf? Waren die Nordgermanen etwa schreibfaul? Fragen über Fragen. Antworten gibt's von...
Published 01/20/23
In unserem kleinen Nachbarland Luxemburg sind sage und schreibe 170 Nationalitäten erfasst - fast die Hälfte aller Menschen stammt aus dem Ausland. Und so hört und liest man in sämtlichen Bereichen dieses kleinen Landes mehrere Sprachen, die sich mitunter auch gegenseitig beeinflussen. Zusammen bilden sie einen wichtigen Bestandteil der luxemburgischen Identität, wie Jakob Mayr berichtet. - Außerdem: "Klimaterroristen" - das Unwort des Jahres 2022.
Published 01/13/23
Ein Grillfest auf dem "Balkong" in der Sommer-"Saisong": Unsere Hörerin Elfriede F. dürfte man da nicht einladen, diese Aussprache verursacht in ihr "ein unangenehmes Sträuben". Gleichermaßen unglücklich ist sie mit dem häufigen Gebrauch der Wendungen "vor Ort" und "Kontext". Michael E. wiederum missfällt, dass anscheinend viele den Unterschied zwischen "scheinbar" und "anscheinend" nicht mehr kennen.
Published 12/22/22
Bedeuten "kostenlos" und kostenfrei" dasselbe? Und wie ist es mit "Kosten" und "Unkosten"? Unser Hörer Werner M. aus Saarbrücken schließlich hat weder Kosten noch Mühen gescheut, um uns seine Frage zu übermitteln: "In manchen Bezirken könnte neu gewählt werden müssen" - da fragt er uns, ob es mit ein paar Verbformen weniger nicht auch hätte getan sein können.
Published 12/14/22
Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat Kanzler Scholz im Bundestag eine Rede gehalten, in der er von einer "Zeitenwende" sprach. Diesen Ausdruck hat die Gesellschaft für deutsche Sprache nun zum Wort des Jahres gewählt. Warum die "Zeitenwende" den öffentlichen Diskurs 2022 so geprägt hat, erklärt Jury-Mitglied Lutz Kuntzsch. Außerdem blicken wir noch einmal ins Baskenland: Dort hat ein archäologischer Fund das Selbstbewusstsein der Baskisch-Sprechenden gepusht.
Published 12/09/22
Schon Platon hat sich mit ihr beschäftigt - und trotzdem fristet sie in der modernen Sprachwissenschaft ein Nischendasein: die Lautsymbolik, also die Lehre von der Verbindung einzelner Laute mit bestimmten Bedeutungen. Hat z.B. das 'a' einen Sinn? Und wie steht's um das 'i'? Darüber sprechen wir mit der Linguistin Hilke Elsen, einer Spezialistin in Sachen Lautsymbolik.
Published 12/02/22
"Keiner ist wie Du. Niemand sonst berührt mein Herz so wie Du" - dieses Kirchenlied hat unsere Hörerin Tanja H. aus Gottmadingen ins Grübeln gebracht: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen "keiner" und "niemand"? Außerdem in dieser Folge: Das Modewort "zeitnah", das eigenartige Wort "zumindestens" - und der Ehestreit über eine Mülltonne.
Published 11/23/22
Auch bei der WM in Katar werden sie nicht ausbleiben: "Scheißfragen" am Spielfeldrand. Antje Wilton hat untersucht, weshalb Postmatchinterviews scheitern. Für den Ärger von Toni Kroos und Co. zeigt die Linguistin viel Verständnis.
Published 11/16/22
Himmelserscheinungen, Kinder mit drei Köpfen, Eisenbahnkatastrophen: Kaum ein Teil der Zeitung ist so interessant wie die "Vermischten Meldungen". Hier steht das Unglaubliche neben dem Banalen, der Dorftratsch neben dem Weltgeschehen. Der Buchautor Klaus Zeyringer hat jetzt die vermischten Meldungen aus mehreren Jahrhunderten studiert ("Die Würze der Kürze", S. Fischer Wissenschaft) - und erzählt uns, was sich an den kleinen Geschichten vom Krokodil im Baggersee wirklich gut ablesen lässt.
Published 11/09/22
Kann jeder, versteht jeder - Englisch ist inklusiv, oder? Nö, sagen Moshtari Hilal und Sinthujan Varatharajah in ihrem Gesprächsband "Englisch in Berlin". So einfach ist es nicht. Im Sozusagen-Interview spricht die Künstlerin und Autorin Hilal darüber, wie sich Englisch in gewissen Räumen als selbstverständliche Alternative zum Deutschen etablieren konnte - und vor allem für wen.
Published 11/04/22
Kann jeder, versteht jeder - Englisch ist inklusiv, oder? Nö, sagen Moshtari Hilal und Sinthujan Varatharajah in ihrem Gesprächsband "Englisch in Berlin". So einfach ist es nicht. Im Sozusagen-Interview spricht die Künstlerin und Autorin Hilal darüber, wie sich Englisch in gewissen Räumen als selbstverständliche Alternative zum Deutschen etablieren konnte - und vor allem für wen.
Published 11/04/22
Rechtschreibung nervt? Annika Lamer hilft! Jetzt gibt's von der Berliner Bloggerin auch was Gedrucktes - ihr Buch heißt "Rechtschreibung klipp und klar erklärt" (Verlag DuMont). Uns erzählt sie, warum man mit Logik nicht überall weiterkommt, warum mitsprechen helfen kann - und wie gut es ist, eine nervenstarke Lektorin zu haben.
Published 10/25/22
Aktions- und Gedenktage gibt es viele - nicht alle davon hat die Menschheit gebraucht. Der "Welttag des Stotterns" am 22.10. aber ist eine sinnvolle Sache: Mit ihm wird ins Bewusstsein gerufen, das Stotternde noch immer mit Vorurteilen kämpfen müssen - und mit dem Stress, den die Sprechstörung bedeuten kann. Unser Gast ist der Münchner Stotter-Therapeut Georg Thum.
Published 10/20/22
Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse ist Spanien - ein Land mit einer vielfältigen Literaturszene, die auch von mehreren regionalen Sprachen geprägt ist. Eine davon ist das Baskische, das rund 750.000 Menschen in der spanisch-französischen Grenzregion an der Atlantikküste beherrschen und das als eine der schwierigsten Sprachen der Welt gilt. Höchste Zeit also für ein Gespräch mit einer Baskisch-Übersetzerin: Miriam Auge über die Besonderheiten dieser "isolierten Sprache", die...
Published 10/20/22
Rechtschreibung nervt? Annika Lamer hilft! Jetzt gibt's von der Berliner Bloggerin auch was Gedrucktes - ihr Buch heißt "Rechtschreibung klipp und klar erklärt" (Verlag DuMont). Uns erzählt sie, warum man mit Logik nicht überall weiterkommt, warum mitsprechen helfen kann - und wie gut es ist, eine nervenstarke Lektorin zu haben.
Published 10/18/22
Der Schriftsteller, Kolumnist, Musiker und Comic-Szenarist Max Goldt erhält den Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache 2022. Die Jury nannte Goldt einen "wirkmächtigen Kritiker schludriger Sprache", einen "Meister der kleinen Formen". Auch Knut Cordsen schätzt die Feinsinnigkeit der Goldtschen Kolumnen, die kunstvoll verschachtelten, mäandernden Sätze des Autors und die Genauigkeit seiner Texte. Eine Würdigung.
Published 10/06/22