Folge 53: Der Marathonschwimmer
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Description
Fünf der Ocean´s Seven hat er bereits geschafft - als Extremschwimmer würde sich Matthias Kaßner trotzdem nicht bezeichnen. Er mag es lieber, Marathonschwimmer genannt zu werden. In der Küche seiner Neuköllner Wohnung hängen zahlreiche Urkunden seiner Erfolge: Die Straße von Gibraltar war die erste Meerenge, die er überwunden hat und danach folgten viele weitere Abenteuer. Angefangen hat alles, als er vor Jahren beim Berliner Müggelseeschwimmen das Freiwasser für sich entdeckt hat. Vor allem längere Strecken haben es ihm angetan. Die 16 Kilometer lange Straße von Gibraltar war 2010 sein erstes Soloschwimmen - und das erste durch´s offene Meer. Danach konnte Kaßner nicht mehr aufhören. Oft war seine Frau Ina im Beiboot dabei - allerdings hat Matthias schon manchmal ein schlechtes Gewissen, was er ihr so alles zugemutet hat. Denn so hat sie immer hautnah mitbekommen, wenn es ihm nicht gut ging. Zum Beispiel im 33 Kilometer langen North Chanel zwischen Irland und Schottland, bei 13 Grad Wassertemperatur und 10 Grad Lufttemperatur nur in Badehose. Am Ende war er so erschöpft, dass er an der felsigen Küste nicht an Land kam und sich diverse Schrammen zuzog. Der Kapitän hat ihn dann ins Boot geholt, das Schwimmen war überstanden - aber die Geschichte noch nicht zuende: Denn plötzlich, Stunden später, hustet Matthias Blut. Im Krankenhaus heißt es dann, er habe sich eine Lungenentzündung zugezogen. Eine Behandlung mit Antibiotika schlägt glücklicherweise gleich an. Solche Erfahrungen sind extrem, auch für die Angehörigen - aber trotzdem würde Matthias nie darauf verzichten wollen. Er liebt es, im Freiwasser zu schwimmen, Trainingscamps zu absolvieren, Menschen auf der ganzen Welt kennenzulernen und so neue Freunde zu gewinnen. Und auch die Naturerlebnisse sind für ihn immer wieder atemberaubend. Oder einfach die Aussicht - wie bei seinem Schwimmen rund um Manhattan. Was ganz Besonderes war die 30 Kilometer lange Tsugaru Strait in Japan für ihn. Das erste Schwimmen der Ocean´s Seven, was er nicht auf Anhieb geschafft hat. 7000 Euro kostete allein der Wettkampf, ohne Anreise und Übernachtung - deshalb wollte Matthias es trotz Bronchitis unbedingt schaffen. Aber das Meer ist tückisch an dieser Stelle, es gibt nicht nur Haie, sondern eine sehr starke Strömung, die die Schwimmer einfach wegdrücken kann. Schon in der ersten Stunde war klar - er wird es nicht schaffen. Ein Jahr später hat er es noch einmal versucht - und war erfolgreich. Darauf ist er heute besonders stolz. Ob er die beiden letzten Schwimmen der Ocean´s Seven noch machen wird, weiß er noch nicht. Während der Corona-Zeit ging das sowieso nicht - also hat er sich ein heimisches Solo-Schwimmen ausgedacht: 30 Kilometer rund um die Berliner Müggelberge. Das war ihm ein besonderes Vergnügen - und das nicht nur, weil es auch ein bisschen verboten war. Sechs Tage die Woche trainiert Matthias Kaßner, um fit zu bleiben, insgesamt meist zwischen 25 und 35 Kilometer. Immer nach seiner Arbeit als Ingenieur. Und das Marathonschwimmen allein reicht dem 56jährigen Berliner längst nicht mehr: Weil er bei jedem Wetter im Freiwasser schwimmen wollte, hat er seit einigen Jahren auch das Eisschwimmen für sich entdeckt. Und in dieser Disziplin sogar an zwei Weltmeisterschaften teilgenommen. Sein Trick? Ruhig atmen! Und sich vom Zittern danach nicht beunruhigen lassen. Denn wenn der Körper zittert, wärmt er sich wieder auf. Eins aber gibt Matthias Kaßner unumwunden zu - wenn er eine Meerenge durchquert, ist das Schwimmen nicht nur reines Vergnügen für ihn. Besonders, wenn der Magen rebelliert. Und auch Panikgefühle sind ihm nicht unbekannt. Aber das Glücksgefühl danach möchte er nicht missen: „Es ist einfach meine Leidenschaft!“ https://www.openwaterpedia.com/wiki/Matthias_Ka%C3%9Fner https://longswims.com/p/matthias-kassner/ https://www.deutschlandfunkkultur.de/eisbaden-vom-warmduscher-zum-winterschwimmer-100.html https://www.schw
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