Wie überheblich
Ich bin großer Fan der Zeit-Podcasts. Normalerweise. Gerade höre ich die Folge über Annalena Baerbock und vielleicht bin ich zugegebenermaßen nicht ganz objektiv, weil ich toll finde, dass sie kandidiert. Ich empfinde es als sehr überheblich, wie das Thema in dieser Folge besprochen wird. Als junge mittelalte Frau kenne ich die Art der beinharten Strenge in der oft über Frauen gerichtet wird. Ich empfinde das auch hier als Zurechtweisung, weil Machtgefüge ins Wanken geraten. Der Reflex? Das Haar in der Suppe suchen, rausholen und der Frau vorlegen. Das schafft Demut seitens der Frau und die ist wohltuend, weil endlich die Dinge wieder so verlaufen wie immer. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Es war ja wirklich ein Fehler. Wenn sogar Jana Hensler das sagt, dann kann es nicht sexistisch sein, denn die ist auch eine ambitionierte Frau. Die Dynamik, kann ich als Amerikanerin sagen, trat im Wahlkampf 2016 bei uns deutlich zu Tage. Trump grabbed by the Pussy und Clinton muss sich rechtfertigen, weil ihre Beschreibung von Mutterschaft nicht „warm“ genug war. Es gibt also schon Parallelen. Die Fehler unverzeihlich? Wenn 53 Millionen Euro Nebeneinkünfte erzielt wurden, überwiegend von CDU/CSU und FDP, am wenigsten von den Grünen, dann ist hier ein strukturelles Problem und das Weihnachtsgeld unglücklich, aber vielleicht doch noch zu verzeihen. Der Lebenslauf ist schlimm, sie wollte sich „toller“ machen, als sie ist? Will das nicht jeder in einem Lebenslauf? Ein jeder denke an die zuletzt angegebenen Englischkenntnisse. Das sagt nichts über ihre Kanzlerinnen-Befähigung aus. Die Plagiatsvorwürfe sind ebenfalls schwer zu ertragen. Im Gegensatz zu von und zu Guttenberg seinerzeit sind nämlich nicht ganze Passagen seitenweise übernommen, sondern einzelne Länderaufzählungen in der gleichen Reihenfolge. Diese Grünen... wollen Alles perfekt machen und scheitern an ihrem eigenen Perfektionismus. Haha, lachen Alle frivol, der Veganer hat von der Soja-Wurst auf Milchbasis probiert, - Keiner ist vollkommen -, und beißen glücklich in ihr Steak. So lässt sich die Dynamik metaphorisch ausdrücken. Währenddessen sitze ich hier mit zwei kleinen Kindern und ihre Zukunft rinnt wie Sand durch meine Finger. In den USA hat eben die Waldbrandsaison begonnen. Hitzerekord jagt Hitzerekord. Noch sind wir in Sicherheit. Aber die Menschheit steht, glaubt man dem IPCC Bericht am Abgrund und hat noch einen politischen Augenaufschlag, um das Ruder rumzureißen. Warum reden wir nicht wieder darüber? Oder über Inhalte generell. Mich nervt auch, dass diese billige Wahlkampfmanöver völlig unreflektiert und in homogenem, nämlich negativen, Tenor von den Medien übernommen wird. Die Nuancen sind lediglich zwischen „bedenklich“ und „ganz schlimm“.
josianhu via Apple Podcasts · Germany · 07/12/21
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Frau Grabitz lacht an den unpassendsten Stellen. Vor allem in der Folge mit Afghanistan war das mehr als daneben. Das ist so unprofessionell und unreflektiert, ZEIT sollte einen höheren Anspruch an die Hosts stellen.
Kathee82 via Apple Podcasts · Germany · 08/17/21
… Zwischengelache während in das Thema Überschwemmung eingeführt wird? Ich konnte kaum zuhören. Fand das sehr unempathisch. Sonst mag ich das Format.
Beemaggy via Apple Podcasts · Germany · 07/23/21
Einfach super!
RichardDüsseldorf via Apple Podcasts · Germany · 04/02/21
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