“In den Anfängen ein guter und informativer Podcast.
Mittlerweile eine reine und unverfrorene Werbeveranstaltung für das Mentoring. Es gibt keine einzige Antwort auf eine Frage mehr, die nicht eher verunsichert als informiert und einem vermittelt, dass man ohne das Mentoring nichts richtig machen kann. Früher hiess es: du kannst das allein, du brauchst keinen Berater und wenn doch, dann nur auf Honorarbasis. Heute heißt es: wir haben x Experten, die dich beraten, alles im Preis inklusive. Mach es nicht allein, du machst es sicher falsch. Das ist Kritikpunkt eins.
Was mich aber noch mehr stört: Natascha ist mittlerweile Expertin for all things life. Und all ihr Wissen kommt aus irgendwelchen selbstoptimierungsbüchern. Sie ist keine Psychologin, keine Soziologin, keine Ärztin, keine Pädagogin. Aber wann auch immer sie sich aus persönlicher Betroffenheit (immer nur dann, vorher interessiert sie sich meist null für irgendwas) über ein Thema „informiert“, wird dieses Wissen als Fakten und mit erhobenem Zeigefinger verbreitet. Das ist bestenfalls nervig, schlechtestenfalls gefährlich.
Sie ist die Queen der toxic positivity, wann immer etwas schief läuft, ist es deine Schuld, weil dein mindset nicht stimmt, du nicht hart genug an dir arbeitest und nicht zuletzt weil DU IHR MENTORING noch nicht gekauft hast.
Neoliberalismus und white Privilege in Personalunion. Ich war mega neugierig, wie sie sich in der Meinung verändert, sobald sie selbst Mutter ist. Vorher gab es ja null Toleranz Politik für SAHMs. Und nun lässt sie sich von Stefanie Stahl verklickern, dass man gefälligst die ersten Jahre daheim zu bleiben hat, weil man sonst sein Kind kaputt macht. Ich bin wie wahrscheinlich viele Hörerinnen älter als Natascha und schon am anderen (depressiven und ausgebrannten) Ende des attachment parenting raus gekommen und nein danke, dazu brauche ich keine Tipps, wenn ich Madam Moneypenny höre, auch nicht zu antinflammatorischer Diät und anderem selbstheilungs bla bla.
Ich hab diesen Podcast geliebt und er hat zweifellos zu meinen finanziellen Gewohnheiten und meiner finanziellen Bildung (das war früher mal ihr Hauptanliegen) beigetragen. Aber mittlerweile werde ich häufiger wütend und genervt, wenn ich ihn höre und ich finde,
langsam aber sicher muss man davor warnen.”
Antero13 via Apple Podcasts ·
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09/02/23