(14) Nuklear-Strategien in Russland und den USA machen Atomkonflikte wahrscheinlicher
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Die Zeiten, in denen Atomwaffen ausschließlich als Mittel der Abschreckung dienten, sind weitgehend vorbei. Die großen Atommächte, Russland und die USA, haben ihre Arsenale auf kleinere und in regionalen konventionellen Konflikten einzusetzende Systeme umgerüstet. »Man hat die Hemmschwelle für den Ersteinsatz von Nuklearwaffen abgesenkt«, sagt Dr. Jana Puglierin. Sie ist Direktorin des Berliner Büros des Think-Tanks »European Center for Foreign Relations« (ECFR). So seien die zur politischen Abschreckung dienenden Atombomben zu taktischen Kriegswaffen geworden. Das gilt für die russischen SSC‑8 Raketen wie für seegestützte Mittelstreckenraketen der Vereinigten Staaten und weitere in Auftrag gegebene Systeme. »Si vis pacem, para bellum« (»Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor«) – Gibt es Auswege aus diesem von John H. Herz beschriebenen klassischen Sicherheitsdilemma? Immerhin sind von den weltweit einst 70.000 Atomwaffen heute nur noch 14.000 geblieben. Abrüstungsverträge und der von der überwältigenden Mehrheit der Staaten unterzeichnete Atomwaffensperrvertrag haben ihren Teil dazu beigetragen. Wie aber steht es um die »Nukleare Teilhabe« der Bundesrepublik Deutschland? Die Bundeskanzlerin betont, für Deutschland gebe es keine Sicherheit ohne die USA. Macht dieses Bekenntnis automatisch auch den Ankauf von 40 US-amerikanischen F18-Jets notwendig, die im Einsatzfall die auf deutschem Boden lagernden amerikanischen B61-12-Atombomben transportieren müssten? Frau Dr. Puglierin ist davon überzeugt. Diese Folge ist eine Kooperation mit dem neuen Podcast „Erststimme – Der Podcast für alles außer Corona“ des Büros Bundesstadt Bonn der Konrad-Adenauer-Stiftung.
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Published 05/30/24
Published 05/30/24