Effektiver lernen: Was du in der Viertelstunde danach tun kannst (Teil I)
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Sicher – wir streiten gelegentlich darüber, welche Lernstrategie uns am schnellsten zum Ziel führt und welche Lernmethode die Beste ist, aber wir sind uns doch darüber einig, dass wir ums Lernen an sich nicht umhinkommen. Aber was, wenn ich dir sage, dass fast genauso wichtig ist, was du im Anschluss an deine Lernsession tust? Du kannst dein Lernen mit ganz einfachen Mitteln in der Viertelstunde danach dauerhaft positiv beeinflussen. Die Forschungsfrage lautet daher: Was sollte ich unmittelbar im Anschluss an meine Lernsession tun, um sie rückwirkend noch effektiver zu machen? Heute möchte ich dir drei verschiedene Möglichkeiten vorstellen; dir fallen vielleicht sogar noch mehr ein. Sie lassen sich der Kategorie Anspannung zuordnen. Im zweiten Teil sehen wir uns drei weitere Möglichkeiten an, die sich der Kategorie Entspannung zuordnen lassen. Um eine Lernsession rückwirkend noch effektiver zu machen, kannst du deinen Körper positivem Stress aussetzen (sog. Eustress). Die dahinterstehende Idee: Wenn du etwas stärker im Gedächtnis verankern möchtest, versetze dich unmittelbar im Anschluss an den Lernvorgang in einen adrenalingeladenen Zustand. Wer versucht, etwas zu lernen, das keine emotionale Reaktion auslöst (vielleicht studierst du doch das Falsche …), und direkt danach keine Adrenalinausschüttung fördert, verschenkt beträchtliches Potenzial jeder Lerneinheit. Der Adrenalinspiegel im Anschluss an ein Ereignis entscheidet nämlich darüber, wie zuverlässig eine Erinnerung an dieses Ereignis geschaffen wird. 1. KOFFEIN Selbst Koffein stimuliert schon die Ausschüttung von Adrenalin. Es bietet sich allerdings an, es schon vor Abschluss der Lernsession zuzuführen, weil es erst nach 20–25 Minuten in deinen Blutkreislauf gelangt und frühestens dann seine Wirkung entfalten kann. Der Schlafexperte Matthew Walker empfiehlt jedoch, spätestens zehn Stunden vor dem Zubettgehen kein Koffein mehr zu konsumieren. 2. KÄLTEBEHANDLUNG Kältebehandlung (englisch cold exposure) ist eine schöne Low-Cost-Möglichkeit, Adrenalin freizusetzen. Du kannst … kalt duschen, deine Arme in Eiswasser tauchen oder in dem Wetter unangemessener Kleidung aus dem Haus gehen und ein wenig frieren. Erstrebe einen Zustand, bei dem dir das o. Ä. durch den Kopf geht: »Oh Mann, das ist so kalt, ich will, dass es aufhört, aber ich weiß auch, dass ich mich nicht umbringe, wenn ich es noch länger aushalte.« Der renommierte Neurowissenschaftler Andrew Huberman beschreibt es so: »Consider doing deliberate cold exposure for 11 minutes per week TOTAL. NOT per session, but rather, 2-4 sessions lasting 1-5 mins each distributed across the week. Again, the water temperature should be uncomfortably cold yet safe to stay in for a few minutes. You can do more, but this should be the minimum to achieve the benefits of cold exposure. You can do very cold, very brief exposures for adrenaline release too, but the 11 minutes is based on a recent study that explored a range of effects and is a good solid, basic protocol for ongoing use.« 3. SPORT Den gewünschten Effekt erzeugt auch Sport, allerdings nur solcher, der nicht lediglich die Durchblutung fördert. Faustformel: Wenn eine Aktivität deine Atmung beschleunigt, deine Pupillen erweitert und es dir schwerfällt, klar zu denken, dann sind das typische Anzeichen einer erhöhten Adrenalinausschüttung. Duschst du dich – wie eben angeregt – nach dem Lernen etwa kalt genug ab, wird genau das passieren.
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Im Podcast von heute beichte ich dir, dass ich in 14 Semestern Jura-Studium nicht einen einzigen funktionierenden Lernplan hatte. Schau dir als Nächstes dieses Video an 👉 https://youtu.be/NOdvt5DY0ds ============================= Mein Ziel mit endlich jura. ist es, allen Studierenden eine...
Published 06/10/24
Published 06/10/24