NSU 2.0 | Idil Baydar | Jilet Ayşe | Seda Başay-Yıldız | Polizei | Hessen | Morddrohung
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Mit „NSU 2.0“ unterzeichnen deutsche Rechtsextremisten eine Serie von Mord-, Bomben- und Anschlagsdrohungen, die sie seit 2018 per Fax, E-Mail, SMS oder Kontaktformulare aus dem Darknet an bestimmte Empfänger versenden. Die Unterschrift spielt auf die rechtsterroristische Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) an, die zwischen den Jahren 2000 und 2007 mindestens zehn Menschen ermordete, neun davon aus rassistischen Motiven. Zu den ersten bekannten Adressaten gehörten die Rechtsanwälte Seda Başay-Yıldız, Mustafa Kaplan und Mehmet Daimagüler, die Opferangehörige im NSU-Prozess vertreten hatten. Es folgten engagierte Künstler wie die Kabarettistin Idil Baydar und die Intendantin Shermin Langhoff, gegen Rassismus, Antisemitismus und für Migranten engagierte Politikerinnen wie Janine Wissler, Martina Renner, Anne Helm, Helin Evrim Sommer, Jutta Ditfurth, Sawsan Chebli, Claudia Roth, Katja Kipping, Katrin Göring-Eckardt, Karamba Diaby, Renate Künast, Filiz Polat und Politiker wie Volker Beck, Belit Onay, Anton Hofreiter, Journalisten wie Hengameh Yaghoobifarah, Maybrit Illner, Deniz Yücel, Michel Friedman sowie Aiman Mazyek, der den Zentralrat der Muslime führt. Die an Başay-Yıldız, Baydar und Wissler gerichteten Mails enthielten öffentlich unzugängliche persönliche Daten, die zuvor aus Computern der Polizei Hessen abgerufen worden waren. Sie wurden auch nach der Suspendierung mehrerer tatverdächtiger Polizeibeamter fortgesetzt und bezogen sich häufig auf die aktuelle Strafverfolgung. Hier wird ein rechtsradikales Netzwerk in der hessischen Polizei als Urheber oder Beihelfer vermutet. Zwischen Oktober 2018 und April 2019 versandten Rechtsextreme unter verschiedenen Tarnnamen, meist „NationalSozialistischeOffensive“, „NSU 2.0“, „Wehrmacht“ und „Staatsstreichorchester“, insgesamt 107 Drohmails und 87 Bombendrohungen an deutsche Justiz- und Verwaltungsbehörden, Medien, einzelne Politiker und die Schlagersängerin Helene Fischer. Als dringend tatverdächtig wurde im April 2019 der Rechtsextremist André M. festgenommen; ein Teil dieser spezifischen Serie wird seinem Unterstützerkreis zugeordnet.
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