Am „Equal Pay Day" rückt die Ungerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt wieder in den Fokus: Gerade in Beruf in denen der Frauenanteil größer ist, ist die Bezahlung ungerecht. Das bestätigt auch erneut der Deutsche Kulturrat: in den bildenden und darstellenden Künsten verdienen Frauen teilweise über ein Drittel weniger. „Das ist Unglaublich erschreckend und nicht hinnehmbar!“, sagt die Journalistin und Autorin Birte Meier bei SWR2. Meier hatte während ihrer Arbeit bei der frontal21-Redaktion des ZDF ebenfalls eine niedrigere Bezahlung erhalten, als ihre männlichen Kollegen – und ist dagegen gerichtlich vorgegangen. Daraus wurde jedoch eine Odyssee durch die Instanzen. „Wir sehen im internationalen Vergleich, das in Deutschland vergleichsweise wirklich sehr wenige Frauen klagen“, sagt Meier, „und nachdem ich das Ganze jetzt acht Jahre lang durchführe, weiß ich auch warum. Wir haben zwar seit 1957 in den europäischen Verträgen den Rechtsgrundsatz festgelegt, dass Frauen für gleichwertige Tätigkeit gleich bezahlt werden müssen wie Männer. Es fehlte aber an einem Gesetz, was das Prozedere für einzelne Frauen in Deutschland klärt. Also wann kippt die Beweislast? Wann muss ein Arbeitgeber die Gehälter offenlegen? Das haben andere Länder schon in den Sechzigern und Siebzigern gemacht.“ Deutschland mache das erst seit einem Entgeldgesetz von 2017, das nicht besonders gelungen sei. „Dass die Beweislast beim Arbeitgeber liegt, hat das Bundesarbeitsgericht erst 2021 tatsächlich festgestellt und damit einschlägige Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs den 80er-Jahren umgesetzt.“