Episodes
Luzia Stettler spricht mit Urs Faes über das Glück einer späten Liebe , die Angst vor dem Verlust von Sprache und der Kraft von Verdrängtem. Buchhinweis: Urs Faes. Untertags. Suhrkamp, 2021.
Published 02/12/21
Frauenkörper ohne Makel: Zu Hunderten baumeln sie an Haken in einer Fabrikhalle. Es sind Sexpuppen. Wer hat sie programmiert? Was geht in ihren Köpfen vor? Die Schweizer Autorin Martina Clavadetscher erzählt, was sie an menschenähnlichen Puppen fasziniert und was es mit dem Ungehorsam auf sich hat. Halbschwester Ling arbeitet in einer Fabrik, die Sexpuppen herstellt. Auf ihrer Werkbank liegen frisch gegossene Leiber, noch ohne Kopf. Sie tastet die nackten Körper nach Fehlern ab. Bevor sie sie...
Published 02/07/21
Esther Schneider spricht mit Martina Clavadetscher über menschenähnliche Puppen und was es bedeutet, wenn man ihnen Eigensinn und Ungehorsam einprogrammiert. Buchhinweis: Martina Clavadetscher. Die Erfindung des Ungehorsams. Unionsverlag, 2021.
Published 02/05/21
Die künstliche Intelligenz durchdringt unseren Alltag. Die junge Österreicherin Raphaela Edelbauer schildert in ihrem fantastischen Roman «DAVE» eine Gesellschaft, welche die erste perfekte Menschmaschine programmiert – und dabei Abgründe aufreisst. Die Autorin ist zu Gast bei Felix Münger. Der Roman schildert eine dystopische Zukunftsgesellschaft, die in einem gigantischen Betonkubus lebt. Nur hier ist menschliches Leben noch möglich. Der Planet ist zerstört. Das Ziel der Menschen im Kubus...
Published 01/31/21
Felix Münger unterhält sich mit Raphaela Edelbauer darüber, weshalb eine mit künstlicher Intelligenz betriebene Menschmaschine eine gefährliche Illusion ist. Buchhinweis: Raphaela Edelbauer: DAVE. Klett-Cotta, 2021.
Published 01/29/21
In seinem neuen Erzählband «Hotel der Schlaflosen» legt der deutsche Autor Ralf Rothmann packende Wirklichkeitsausschnitte vor. Leitschnur der elf Erzählungen ist die Angst, die die Figuren in unterschiedlichsten Konstellationen, zu unterschiedlichsten Zeiten und an unterschiedlichsten Orten trifft. Manchmal kommt die Angst auf leisen Pfoten daher, als unbestimmt bohrende Seelenpein, wenn etwa eine Frau in der fast leergeräumten Wohnung Notizen ihres Mannes liest und durch einen Anruf...
Published 01/24/21
Franziska Hirsbrunner spricht mit Ralf Rothmann darüber, warum Angst viel mehr ist als nur ein unangenehmes Gefühl und warum sich Kurzgeschichten besonders eignen, sie zu erforschen. Buchhinweis: Ralf Rothmann. Hotel der Schlaflosen. Suhrkamp Verlag, 2020.
Published 01/22/21
Michael Maar vermisst in seinem Bestseller «Die Schlange im Wolfspelz» die Welt der Literatur: Ihm ist ein grossartiger Roman über grossartige Romane gelungen. Im Hochgebirge des guten Stils ist die Luft dünn: Beim Erklären kommt man schnell ausser Atem. Nicht so der deutsche Schriftsteller und Essayist Michael Maar. Ihm gelingen da noch virtuoseste Verführungen: Das Buch »Die Schlange im Wolfspelz» ist die Summe eines Leser- und Autorenlebens: Wer selber schreibt, findet in Maar einen...
Published 01/17/21
Julian Schütt unterhält sich mit Michael Maar über das Geheimnis grosser Literatur und guten Stils. Buchhinweis: Michael Maar. Die Schlange im Wolfspelz. Das Geheimnis grosser Literatur. Rowohlt Verlag, 2020.
Published 01/15/21
In ihrem Debütroman «Die Sommer» macht sich die junge Schriftstellerin Ronya Othmann auf die Suche nach einer Identität zwischen jesidisch-kurdischem Dorf und deutscher Diaspora. Ein Gespräch über Zerrissenheit und Ohnmacht und das dringende Bedürfnis, in Zeiten höchster Not etwas tun zu können. Leyla ist die Tochter eines kurdisch-jesidischen Vaters und einer deutschen Mutter. Jeden Sommer reist sie mit ihrer Familie ins nordsyrische Heimatdorf ihres Vaters und besucht dort ihre jesidischen...
Published 01/10/21
Michael Luisier unterhält sich mit Ronya Othmann über das Schicksal der Kurden und der Jesidinnen und über die Ohnmacht angesichts von Unrecht und Verfolgung. Buchhinweis: Ronya Othmann. Die Sommer. Hanser Verlag, 2020.
Published 01/08/21
«Margherita» erzählt die wahre Geschichte einer Zeitungsausträgerin, die 1920 zur First Lady Venedigs aufsteigt und mitwirkt, dass die Lagunenstadt zur Kulturmetropole wird. Im Gespräch mit Luzia Stettler erzählt Jana Revedin, warum sie die Nonna ihres Gatten zur Romanheldin gewählt hat. Es tönt wie im Märchen: der adlige Graf Antonio Revedin verliebt sich in das charmante, aufgeweckte Mädchen, das ihm jeden Tag die Zeitung in seinen Palazzo bringt. Und weil kurz nach Ende des 1. Weltkriegs...
Published 01/03/21
Luzia Stettler spricht mit Jana Revedin über ein Venedig, das sich mehrfach neu erfindet und Margherita, die 1920 die Kunst der Avantgarde in die Stadt holte. Buchhinweis: Jana Revedin. Margherita. Aufbau Verlag, 2020.
Published 01/01/21
2020 war ein starker Literatur-Jahrgang. Einige Werke haben uns in besonderem Mass begeistert, aufgewühlt, zum Nachdenken gebracht. Die SRF-Literaturredaktion hat sechs herausragende Titel ausgewählt. Felix Münger präsentiert packende Ausschnitte aus den Gesprächen mit den Autorinnen und Autoren. Die Auswahl der SRF-Literaturredaktion: - Reto Hänny: Sturz. Das dritte Buch vom Flug. Matthes & Seitz, 2020. - Nora Gomringer: gottesanbieterin. Voland & Quist, 2020. - Pascal Mercier:...
Published 12/27/20
Die Eltern kommen aus Serbien und haben in Wien ein besseres Leben gesucht, die Kinder finden keine Heimat, weder in sich selbst noch in der Welt. Sandra Gugic erzählt in «Zorn und Stille» packend von unscheinbarer, aber umso quälenderer Entfremdung. «Zorn und Stille» ist der zweite Roman der 1976 in Wien geborenen und in Berlin lebenden Autorin. Der Titel wiederspiegelt die Dynamik des Buches – der heftige Wunsch nach Selbstbestimmung und die lastende Unmöglichkeit, ihn zu verwirklichen....
Published 12/20/20
Franziska Hirsbrunner spricht mit Sandra Gugic über Familienbande und darüber, ob und zu welchem Nutzen man sich neu erfinden kann. Buchhinweis: Sandra Gugic. Zorn und Stille. Hoffmann und Campe Verlag, 2020.
Published 12/18/20
Mai 1945: In der ostdeutschen Kleinstadt Demmin begehen gegen 1'000 Deutsche Suizid. Aus Furcht vor der anrückenden Roten Armee. Die Hamburger Autorin Verena Kessler thematisiert das wenig aufgearbeitete Grauen in ihrem Debütroman «Die Gespenster von Demmin». Sie ist zu Gast bei Felix Münger. Der Roman spielt im Heute. Noch immer liegt das Geschehen von damals wie ein bleiernes Gespenst über dem Ort. Die Stärke des Buchs besteht darin, dass es literarisch überzeugend zeigt, wie die dunkle...
Published 12/13/20
Es gibt noch Welten zu entdecken. Clemens J. Setz entdeckt die der Plansprachen. Sechs Jahre hat er sich mit Esperanto, Volapük und Blissymbolic auseinandergesetzt und mit der Frage, warum man Kunstsprachen erfindet. Ein Gespräch mit Clemens J. Setz über sein Buch «Die Bienen und das Unsichtbare». «Die Bienen und das Unsichtbare» ist eine schier unendliche Reise durch die Geschichte der Plansprachen. Da gibt es das bekannte Esperanto zu entdecken, die erfolgreichste aller erfundenen Sprachen,...
Published 12/06/20
Von einer jungen Generation, der Neuanfangen schwerfällt oder schwer gemacht wird, erzählt Meral Kureyshi im Roman «Fünf Jahreszeiten». Die Schweizer Autorin ist zu Gast bei Julian Schütt. Die junge Erzählerin ist hin und her gerissen zwischen ihrem Freund und ihrem Geliebten, zwischen der Hoffnung, ihr Leben auf die Reihe zu kriegen und der Resignation, weil sie Schulden abbauen muss, die ihr verstorbener Vater hinterlassen hat. Daraus zieht sie für sich den Schluss, es wäre besser nichts...
Published 11/29/20
Julian Schütt unterhält sich mit Meral Kureyshi über Liebe, Freundschaft und Eintagsfliegen. Buchhinweis: Meral Kureyshi. Fünf Jahreszeiten. Limmat Verlag, 2020.
Published 11/27/20
Im Roman «Herzfaden» erzählt Thomas Hettche von der Magie der Augsburger Puppenkiste und blendet zurück in deren Anfänge kurz nach dem 2. Weltkrieg. Im Gespräch mit Luzia Stettler erzählt der deutsche Autor, warum dieser Stoff nach der Form eines Märchens verlangte. Generationen sind mit Kater Mikesch, Urmel oder Lukas der Lokomotivführer aufgewachsen. Und niemand störte sich daran, dass die Holzfiguren an sichtbaren Fäden hingen und das Meer offensichtlich nur eine glitzernde Folie war. Im...
Published 11/22/20
Luzia Stettler spricht mit Thomas Hettche über die Magie der Augsburger Puppenkiste und wie dieses Theater Jugendlichen nach dem Krieg einen neuen Sinn gab. Buchhinweis: Thomas Hettche. Herzfaden. Kiepenheuer & Witsch, 2020.
Published 11/20/20
Eine Kindheit und Jugend auf unsicherem Gelände: die Ich-Erzählerin in Deniz Ohdes Debüt «Streulicht» wächst mit den Emissionen eines Chemiekonzerns bei Frankfurt a.M. auf und wird von Kindern wie Erwachsenen ausgegrenzt, weil sie eine türkische Mutter hat. Deniz Ohde ist Gast in «52 Beste Bücher». «Streulicht» spielt in den 1990er und 2000er Jahren und wirkt doch archaisch, eingehüllt in einen zeitlosen Schicksalsnebel. Mitten in Deutschland geht es um Verhältnisse, wie sie es selten in...
Published 11/15/20
Franziska Hirsbrunner spricht mit Deniz Ohde über blockierte Handlungsspielräume, die Schönheit von Industrieanlagen und den Fehler, Autorinnen mit ihren Figuren zu verwechseln. Buchhinweis: Deniz Ohde. Streulicht. Suhrkamp, 2020.
Published 11/13/20
«Zwöiedriissg Sanitärschlitze zuegmuuret»: Im neuen Mundartroman «Primitivo» geht Pedro Lenz auf den Bau. Es ist eine Hommage an die Saisonniers und die Geschichte einer Freundschaft unter Maurern. Pedro Lenz ist bei uns zu Gast und erzählt von seiner eigenen «Stifti» auf dem Bau in den 80er Jahren. Charly macht eine Lehre als Maurer. Sein grosses Vorbild ist «Primitivo», ein älterer Gastarbeiter aus Spanien. Dieser zeigt ihm, was einen guten Maurer ausmacht und natürlich hat er auch sonst...
Published 11/08/20