mit Swetlana Tichanowskaja, Oppositionsführerin Belarus
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Swetlana Tichanowskaja ist der schlimmste Albtraum von Langzeitherrscher Alexander Lukaschenko. Nach ihrem Überraschungserfolg bei den Wahlen in Belarus, welche sie wahrscheinlich gewonnen hat, musste sie das Land nach Drohungen verlassen. Nun wirbt sie im Exil für Sanktionen gegen das Lukaschenko-Regime. Swetlana Tichanowskaja ist eine Ausnahmeerscheinung. In nur wenigen Monaten wurde die Dolmetscherin und Mutter von zwei Kindern aus der kompletten Anonymität in eine Führungsrolle katapultiert. Als der Regimekritiker Sergei Tichanowski im vergangenen Frühjahr an seiner Präsidentschaftskandidatur gehindert wurde und im Gefängnis landete, trat kurzentschlossen seine Frau an seiner Stelle an. Offiziell kam die unerfahrene Politaktivistin auf zehn Prozent der Stimmen – wahrscheinlich jedoch ist: Swetlana Tichanowskaja ist die erste frei gewählte Präsidentin von Belarus. Auf den Wahlerfolg der Opposition reagierte Machthaber Lukaschenko mit beispielloser Härte. Gewaltsam liess er Massenproteste im ganzen Land niederschlagen. Swetlana Tichanowskaja wurde zur Flucht gezwungen, ihre beiden Kinder hatte sie bereits zuvor im Ausland in Sicherheit gebracht. Die populäre Botschafterin von Belarus wirbt nun im Exil unermüdlich für freie Wahlen und Demokratie in ihrem Heimatland. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs haben sie bereits empfangen, unter ihnen auch Angela Merkel und Emmanuel Macron. Während ihres ersten Besuches in der Schweiz hat Urs Gredig die Ikone der Protestbewegung von Belarus zum Interview getroffen. Swetlana Tichanowskaja berichtete offen und schonungslos, wie es ist gegen einen Autokraten anzutreten. Sie erklärt, warum die Sanktionen gegen das Regime von Lukaschenko verschärft werden müssen und legt offen, was ein Leben in der Opposition für eine Familie bedeutet.
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