Episodes
Nach 56 Folgen, 18 Gäst*innen und gut 5 Jahren wird der Podcast kunst & horst beendet. Wieso erzähle ich euch in der 57. Folge. Ein wenig Wehmut findet sich auch in der letzen Episode. Ein Dank an all die tollen Gäst*innen, den Museen und Theatern für die schönen Stunden. Ein besonderer Dank geht an euch Hörer*innen. Danke, dass ihr über die Jahre so fleissig dabei wart. Ich wünsche euch allen eine kunstvolle und gute Zeit. Alles liebe, Daniela.
Published 12/31/20
Published 12/31/20
Folge vom 15.05.2020 Go Streaming! Auch vor dem diesjährigen Theatertreffen macht das Corona-Virus keinen Halt. So wurde die Veranstaltung abgesagt, Theater bleiben bis auf weiteres geschlossen. Doch schnell entschied man sich, sechs der zehn eingeladenen Inszenierungen in das World Wide Web zu streamen.   So bot sich mir und euch die Möglichkeit, ein wenig Theatertreffen-Feeling in die eigenen vier Wände zu holen. Zudem entstand mal wieder eine Diskussion darüber, was der virtuelle Raum für...
Published 05/15/20
Ist Yasmina Rezas Text "Drei Mal Leben" von 2000 noch zeitgemäß? Genau mit dieser Frage habe ich gestern das Berliner Ensemble verlassen. Vier tolle Schauspieler*innen an einem soliden und handwerklich gutem Abend hinterlassen ein seltsames Gefühl das es hier an irgendetwas fehlt. Was es genau ist, und welche Gedanken der Abend bei mir hinterlassen hat, könnt ihr in der neuen Folge hören. (Leider habe ich mir einen Namen falsch notiert und spreche mal von Judith Engel und mal von Judith...
Published 01/18/20
Zum Theatertreffen 2019 wurde Dionysos Stadt von Christopher Rüping eingeladen und ich hatte das große Glück, für einen der zwei Termine in Berlin ein Ticket zu bekommen. Und seitdem denke ich nach. Was das Stück für mich bedeutet. Wie sehr ich ich die 10 Stunden genossen habe und warum ich immer wieder an das Stück denken muss. Also nun, vier Monate später ist dann endlich auch die Zeit gekommen zu versuchen, das ganze in Worte zu fassen. Dabei möchte ich nicht die gesehenen 10 Stunden für...
Published 09/21/19
Das Berliner Theatertreffen ging gestern zu Ende und ich versuche mich an einem Resümee. Sechs der neun gezeigten Inszenierungen habe ich gesehen, eine Zehnte konnte wegen einem zu kompliziertem Bühnenbild nicht gezeigt werden. Doch neben sechs guten Inszenierungen, die es zu besprechen lohnen würde, waren die Gespräche rund um eine Frauenquote, leidende Frauen auf der Bühne, die MeToo Debatte und die Frage nach Diversität das beherrschende Thema für mich. Gerade Dionysos Stadt hat gezeigt,...
Published 05/21/19
„Sie wollen keine Gleichberechtigung. Sie wollen Rache!"
Published 05/07/19
Am Maxim-Gorki-Theater wird das Theaterstück "Ein Bericht für eine Akademie" nach einem Text von Franz Kafka in einer Fassung von Oliver Frljić gezeigt. Ein grandioser Jonas Dassler spielt den Affen Rotpeter und wird dabei von 7 weiteren tollen SchauspielerInnen begleitet. Ein Abend, der zwei Stunden zwischen Gewalt und Komik schwankt und trotzdem dabei das Drama des Affen Rotpeters nicht aus den Augen verliert.
Published 04/15/19
Thomas Melle ist Übersetzer, Schriftsteller, der neue Messias, denkt und sagt er, und manisch-depressiv. Bipolare Störung der Klasse I, die schwere Variante. In seinem Buch "Die Welt im Rücken" beschreibt er uns drei lange Phasen der Manie und Joachim Meyerhoff bringt die Manie und den Fall in die Depression auf die Bühne. In der Regie von Jan Bosse ist am Burgtheater Wien ein, so seltsam es klingen mag, grandioser Abend geworden. Selbst in seiner manischen Überzeichnung ist der Abend nicht...
Published 03/16/19
Ulrich Rasche inszeniert Die Räuber von Friedrich Schiller am Residenztheater München. Musik die auf einen drückt, imponierende Bühnenbilder und wunderbare Chorarbeiten. Für mich ist Ulrich Rasche zur Zeit einer der besten Theaterregisseure. Der Text und die Bilder brennen sich auch dieses Mal wieder in meinen Kopf und lassen mich so schnell nicht mehr los.
Published 02/04/19
Falk Richter lässt die Requisiten fliegen, den König singen und das Publikum beschimpfen. Elfriede Jelineks Text kann kaum missverstanden werden. Der junge weiße Mann und seine Rasse sind in Gefahr. Meint er. Deshalb verteidigt er alles. Besonders sich selbst.
Published 12/09/18
Geballte Männlichkeit in einem Klassensystem, das keine Schwächen zulässt. Georg Büchners Woyzeck ist aktuell und politisch. Ulrich Rasche fordert am Theater Basel alles, sowohl von den Schauspieler:innen als auch von uns Zuschauer:innen. Das sind anstrengende 3 Stunden und 15 Minuten in denen eine 12 Meter Drehscheibe jeden einzelnen Schritt bestimmt.
Published 09/01/18
Die letzten 4 Wochen waren auch Kulturschaffende, gerade im Theaterbereich einer hitzigen, politischen Diskussion und einem verschobenen Diskurs unterworfen. Die CSU forderte die Münchner Kammerspiele auf, nicht an der ausgehetzt Demonstration teilzunehmen. Werner Steer, Geschäftsführer des Deutschen Theaters München, twitterte offen rassistisch gegen Mesut Özil und İlkay Gündoğan, wofür er, ACHTUNG, von der CSU gerügt wurde und Gabriele Kuby verlor-gewann im 2. Prozess gegen die...
Published 07/29/18
Mit Anfang 20 wird der junge Èdouard Louis nach einem One-Night-Stand vergewaltigt und mit einer Waffe bedroht. "Versuchter Mord" wird später in der Anzeige stehen, die er aufgibt. In seinem Buch „Im Herzen der Gewalt" beschreibt der Schriftsteller Èdouard Louis seinen Umgang mit dem Trauma, die Rückkehr zu seiner Familie, zu der er nicht mehr zu gehören scheint und wie selbst in ihm, dem linken Intellektuellen, plötzlich Rassismus aufkeimt. Thomas Ostermeier hat in Zusammenarbeit mit Èdouard...
Published 07/01/18
Ich mag Medea, die Kindsmörderin. Medea nach Euripides ist für mich eine starke Frau. Christa Wolf versucht mit ihrer Medea in Medea.Stimmen ein starkes Frauenbild zu zeigen, welches ich nicht sehe. Trotzdem zeigt das Deutsches Theater ein tolle Inszenierung. Es geht um Flucht, um sich erhaltende Machtstrukturen, um eine Frau die sich nicht anpassen will und die am Ende trotzdem aus Korinth fliehen muss, alles verliert und sich bis zum Schluss treu bleibt.
Published 05/15/18
Oliver Resse hat bereits 2015 "Die Blechtrommel" im Schauspiel Frankfurt auf die Bühne gebracht. Mit seinem und Nico Holonics Wechsel an das Berliner Ensemble ist auch dieses Stück mit nach Berlin gekommen. Ein Glück! Fast 2 Stunden sehe ich nur einem Schauspieler dabei zu, wie er sich an seine Blechtrommel klammert. Alles um sich herum manipuliert, auch sein Publikum. Ein großartiger Theaterabend. Wort zur Episode : Waldmeister (Daniela)
Published 04/15/18
Was passiert wenn man 20 Staatenlenker der Welt zu sich nach Hause einlädt? Wahrscheinlich hören sie sich Beethovens 9. Sinfonie "Ode an die Freude" an, während um sie herum alles zusammen fällt. Doch was ist mit den Menschen darum herum? Genau damit beschäftigt sich die Neuköllner Oper in dem Musical "Welcome To Hell". 12 völlig unterschiedliche Menschen treffen in diesem Stück von Peter Lund aufeinander und die müssen sich nun auseinander setzen. Mit einer Welt, die immer weiter nach Rechts...
Published 03/26/18
Einen ganzen Theaterabend lang sitzen wir, als Zuschauende, auf den Brettern, die die Welt bedeuten und lassen uns von den Toten zuschauen. Obwohl wir ihnen zusehen, wir die Toten sehen und sie uns. Verwirrend? Ja, verwirrend und spannend. Ein kompletter Perspektiv-wechsel, der bei Ulrike verfängt und mich etwas ratlos zurück lässt. Wort zur Episode :  Genossen (Daniela)
Published 03/15/18
Benjamin von Stuckrad-Barres Buch "Panikherz" wurde gerade in einer Inszenierung von Oliver Reese am Berliner Ensemble uraufgeführt. Vier Benjamins bringen das Ego von Stuckrad-Barre auf die Bühne. Seinen Aufstieg, seinen Fall. Eine Reise, nicht nur in die Sucht und die Bulimie des Benjamin von Stuckrad-Barre, sondern auch in eine Welt voller Musik und bedingungsloser Liebe. Wort zur Episode :  Realitätsflucht (Daniela)
Published 03/01/18
"Der Rest ist Schweigen." - Hamlet. Seit fast zehn Jahren steht Lars Eidinger als Hamlet an der Schaubühne Berlin auf der Bühne. Mich treibt schon lange die Frage um, was es bedeutet ein Stück so lange zu zeigen und zu spielen. Vor dem Stück dachte ich noch "Ist diese Halmet Inszenierung eine Gelddruckmaschine?" Zumindest ist sie ein Garant für ausverkaufte Vorstellungen und für einen Abend den ich so schnell nicht vergessen werde. Im Guten wie im Schlechten.
Published 02/15/18
Nun denn, es werden viele sterben an diesem Abend im Berliner Ensemble. Medea gehört nicht dazu. Sie tobt wie ein Tier. Lässt uns keine Zeit zum durchatmen. 1 Stunde und 45 Minuten Drama in einer wunderbar reduzierten Inszenierung von Michael Thalheimer.
Published 02/01/18
Das Berliner Ensemble zeigt in dieser Spielzeit "Caligula" von Albert Camus. Ulrike und ich können das Stück nicht wirklich einsortieren. Fanden es gut und wissen nicht so recht warum. Was genau die Aspekte sind, die uns ansprechen könne wir auch nicht formulieren und das ist fast der Tod eines Podcasts. Also reden wir doch über den Tod, das Morden. Über das Alles und das Nichts und versuchen ein Regalfach für "Caligula" zu finden.
Published 01/15/18
Wenn Kommunisten träumen. Wenn Künstler:innen aufbegehren in einem System was Kritik und Zweifel nicht zulässt. Zusammen mit Martin Fischer vom Podcast "Staatsbürgerkunde - Vom Leben in der DDR" war ich in der Ausstellung "Hinter der Maske" im Barberini Museum in Potsdam. Von der Kunst im Palast der Republik ging es vorbei an zahllosen Gemälden und Skulpturen von Künster:innen die in der ehemaligen DDR ihre Kritik zum Ausdruck gebracht haben. Wir versuchen nachzuvollziehen, was es für...
Published 12/31/17
"Rückkehr nach Reims" auf der Bühne? Ich war neugierig, obwohl ich das Buch selber bisher nicht gelesen habe, wie es funktionieren kann. Es geht um Scham und Homosexualität. Um das Versagen der Linken. Dem Wechsel von Links nach Rechts. Um eine scharfe Analyse eines Menschen der weiß wovon er spricht.
Published 12/12/17