“Als eine der ersten Folgen hab ich die über die Familie Sodder gehört und mich ziemlich über die Überheblichkeit und Ignoranz geärgert. Da geht’s um eine Familie in West Virginia im Jahr 1945, die zehn Kinder hat. Natürlich schläft da ein Teil der Familie auf dem Dachboden, was denkt Ihr euch denn? Dass die früher alle jeder ein einzeln und liebevoll eingerichtetes Kinderzimmer hatten? Dann wird sich über die Feuerwehr mokiert. In West Virginia gabs damals mit Sicherheit keine professionelle Berufs-Feuerwehr, sondern das war eine Freiwilligentruppe (kann gut sein, dass das heute noch so ist!), von denen die Hälfte wahrscheinlich im Krieg war und der Rest war schwierig zusammen zu trommeln.
Sehr überheblich fand ich auch, dass sich die beiden Damen über das nicht vorhandene forensische Wissen der damals Beteiligten lustig machten. Woher hätten die denn damals wissen sollen, wie lange eine Leiche bei wieviel Grad brennen muss, um so gut wie rückstandsfrei zu verbrennen? Heutzutage steht dieses Wissen jedem zur Verfügung, der googeln kann und 5 Minuten Zeit hat, damals wussten das wahrscheinlich in dieser Breite und Tiefe nichtmal Profis, geschweige denn die Dorf-Feuerwehr.
Also, ein bisschen mehr Respekt und Bescheidenheit sowie Befassen mit der Materie, in dem Fall den Lebensumständen der Familie, wäre schon angebracht. Jedenfalls hat es mich sehr gestört, sonst hätte ich diesen Text nicht extra geschrieben.”
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02/15/21