Die "Wannsee-Konferenz" - 80 Jahre später (2/3): Der Täter in meiner Familie
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Die Debatte mit Carla Spangenberg, Alexandra Senfft und Johannes Spohr -- "Schweigen ist nicht immer Gold, sondern Gift und kann mitunter auch einer Komplizenschaft gleichkommen“ – Alexandra Senfft. -- 80 Jahre ist es her, dass Funktionäre der nationalsozialistischen Regierung und Verwaltung in einer Villa am Wannsee zusammenkamen, um die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“ zu besprechen. Zum Jahrestag der "Wannsee-Konferenz" schauen wir in einer dreiteiligen Reihe darauf, wie es heute um die Erinnerung und Aufarbeitung der Shoa und der Verbrechen der deutschen Vernichtungskriegs steht. -- Im zweiten Teil dieser Reihe geht es um die Aufarbeitung von NS-Täterschaft in der Familiengeschichte. Häufig wird die Schuld von Vorfahren verschwiegen oder umgedeutet. Meist dauert es bis zur Enkelgeneration, dass Schuld aufgearbeitet wird. Haben NS-Nachfahren die Pflicht, die Schuld in ihrer Familie aufzuarbeiten? Und wie können sie dabei vermeiden, sich selbst als Opfer der Geschichte darzustellen? -- Alexandra Senfft, geboren 1961 in Hamburg, ist Autorin und Publizistin. Ihr Großvater Hanns Ludin war Hitlers Gesandter in der Slowakei und dort an der Judenverfolgung beteiligt. 1947 wurde er als Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt und in Bratislava hingerichtet. In ihrem Roman „Schweigen tut weh“ (Ullstein, 2008) beschreibt Alexandra Senfft ihre Auseinandersetzung mit der unverarbeiteten Vergangenheit ihrer Familie. Senfft ist 2. Vorsitzende des Arbeitskreises für Intergenerationelle Folgen des Holocaust, ehem. PAKH -- Johannes Spohr, geboren 1982 in Lübeck, ist Historiker und freier Journalist. Er ist der Enkel des Wehrmachtsoffiziers Rudolf Spohr, über dessen Vergangenheit er seit Jahren recherchiert. Er betreibt den Archivrecherchedienst „present past“ in Berlin, der auf Recherchen zum Nationalsozialismus in Familie und Gesellschaft spezialisiert ist. -- Schreiben Sie uns Ihre Anregungen und Kritik an [email protected]
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