Was ist Kolonialismus? (2)
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Verpflanzen, vermischen und verdrängen. Der Begriff Kolonialismus ist eng mit der Neuzeit verbunden. Es war Kolumbus, der 1492 mit der Entdeckung Amerikas, gewissermaßen den Startschuss dazu gab. Doch das Phänomen der Kolonisierung ist viel älter. Ein herausragendes Beispiel dafür ist die "griechische Kolonisation", die zwischen dem 8. und 6. Jahrhundert vor Christus vom Ägaisraum ausgehend Teile der Schwarz- und Mittelmeerküste besiedelte. Zu den damals gegründeten "Pflanzstädten" gehörten etwa Massalia (heutiger Name: Marseille) oder die neue Stadt Neapolis (heute Neapel). Diese "Pflanzstädte" der Antike fanden ihr Echo in den "Plantations" bei der Neubesiedlung Nordamerikas durch die Briten ab dem frühen 17. Jahrhundert, wobei sich die britische Form der Kolonisierung mit ihrem ständigen Verschieben von Grenzen und dem Verdrängen der Ureinwohner deutlich von der Kolonisation durch Spanier oder Franzosen unterschied. Gestaltung: Richard Brem. Gesendet in Ö1 am 25.06. 2024.
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Published 06/27/24
Published 06/27/24
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Published 06/27/24