Episodes
Nachdem Johannes Brahms - 20-jährig - im Hause Schumann sein Können vor dem namhaften Ehepaar zum Besten gegeben hatte, hieß es für den vorahnungsvollen Schumann nicht lange zögern: Unter dem Titel "Neue Bahnen" inthronisierte er Brahms, der ihm vom berühmten Geiger Joseph Joachim vermittelt wurde, gleichsam zum eigenen Nachfolger.
Published 08/15/10
Schumann besprach die Oper "Euryanthe" von Carl Maria von Weber im sogenannten "Theaterbüchlein". Er war unter anderem von einer Verschwörungsszene begeistert, die Wagner zu seinem Duett Ortrud-Telramund im zweiten Akt seines "Lohengrin" angeregt haben dürfte.
Published 08/08/10
Zu den von Schumann reflektierten Publikumslieblingen gehört auch die berühmte "Italienische Sinfonie" A-Dur op.90 von Felix Mendelssohn Bartholdy. Aus den Zeilen Schumanns spricht die Bewunderung, die er dem kaum älteren Kollegen vor allem anfangs entgegenbrachte.
Published 08/01/10
Hohles Virtuosentum war Schumann suspekt - in seiner Musikästhetik war kein Platz für Effekthascherei. Dass er Franz Liszt und seinem revolutionären Klavierspiel gleichwohl mit Respekt, ja ungläubigem Staunen begegnete, zeugt von Schumanns Offenheit.
Published 07/25/10
Schumann war Zeit seines Lebens ein ehrlicher Bewunderer des nur drei Monate älteren Frédéric Chopin. Für Schumann war Chopin der Idealfall eines romantischen Musikers, und eines Meisters der kleinen Form.
Published 07/18/10
Von den Stilkopien zurückliegender musikalischer "Perioden" in Spohrs "Historischen Symphonie" war Robert Schumann nicht begeistert. Vor allem Spohrs Versuch, die musikalische Gegenwart zu charakterisieren, missfiel ihm völlig.
Published 07/11/10
Chopins zweite Klaviersonate zählt bis heute zu seinen rätselhaftesten und meist diskutierten zählt. Schumanns Rezension mag das ihre hierzu beigetragen haben, ist doch ein kritischer Unterton bereits dort unüberhörbar.
Published 07/04/10
Auf einer Wienreise entdeckte Schumann zufällig Schuberts "Große C-Dur-Sinfonie". An einen Freund schrieb Schumann begeistert, dies sei "das Größte, was in der Instrumentalmusik nach Beethoven geschrieben worden ist".
Published 06/27/10
"Grande ouverture caractéristique" op. 1 von Hector Berlioz gehört heute nicht zum Kernbestand des Repertoires, verdient aber aufgrund einiger Strukturmerkmale Anerkennung - was auch Schumann in seiner Rezension andeutet.
Published 06/20/10
Mit Bachs Musik hat sich Schumann Zeit seines Lebens auseinandergesetzt. Er allein galt ihm als unausschöpflich. Eine gewisse respektvolle Skepsis wird allenfalls gegenüber der "Kunst der Fuge" spürbar - so in dieser Besprechung von 1839.
Published 06/13/10
Für die virtuosen und halsbrecherischen 12 Etüden op. 26 des österreichischen Komponisten und Pianisten Sigismund Thalberg fand Schumann wenig lobende Worte: vielleicht hervorragender Effekt, aber dafür noch lange keine wahre Kunst
Published 06/06/10
Bei seiner Besprechung von Mendelssohns 2. Klavierkonzert - das Jugendwerk eines geraden 12-Jährigen - beklagte Schumann, dass diese Gattung an sich im Niedergang liege und der Trend stattdessen zur solistischen Klavierdarbietung gehe.
Published 05/30/10
Im 19. Jahrhundert war William Sterndale Bennett ein verdienter Repräsentant des britischen Musiklebens. Zudem muss er ein charismatischer Pianist gewesen sein - auch das geht aus der Rezension dreier Klavierzyklen Bennetts durch Schumann hervor.
Published 05/23/10
Frederic Chopins Etüden genossen bei Schumann besonders hohes Ansehen. Die Meisterschaft, mit der Chopin klangliche Finesse und technischen Anspruch zu vereinen wusste, ließ auch Schumann ins Schwärmen geraten.
Published 05/16/10
Trotz Publikation machten Schuberts vier Impromptus op. 142 - auch nach dem Tod des Komponisten - kaum von sich Reden. Doch Schumann war der eigentümliche Reiz der Charakterstücke nicht entgangen und bemühte sich um ihre öffentliche Zur-Kenntnisnahme.
Published 05/09/10
Mendelssohn schrieb eigene Stücke in bachischer, polyphoner Manier. Aber darf und vor allem kann man das - in modernen Zeiten noch Fugen schreiben? Ja, durchaus, meint Schumann in seiner einfühlsamen Besprechung von Mendelssohns Opus.
Published 05/02/10
1837 brachte Schumann eine Rezension der "Soirees musicales" op. 6 für Klavier von Clara Wieck heraus. Einen Tag, nachdem er diesen Artikel geschrieben hatte, hielt Schumann schriftlich um die Hand Claras an, wurde von ihrem Vater jedoch abgewiesen.
Published 04/25/10
Der fein differenzierte Enthusiasmus, mit dem Schumann 1837 anlässlich über Adolph Henselts Opus 1 schwärmte, macht neugierig auf dessen Musik. In seiner begeisterten Charakterisierung gibt Schumann indes mindestens genau so viel über sich selbst preis.
Published 04/18/10
Der Name Stephen Heller gehört nicht zu den Namen, die sich in einem umfassenderen Sinne musikgeschichtliche Unsterblichkeit erworben hätten - obwohl ihm Schumann 1837 eine große Zukunft prophezeite.
Published 04/11/10
Ursprünglich handelte es sich bei "Les Francs-Juges" um eine Ouvertüre zu einer Oper, die Berlioz aber vernichtete, nachdem sie die Pariser Académie Royale de Musique abgelehnt hatte. Umso erstaunlicher, welche Genialität Schumann dem Kollegen in diesem Frühwerk weitblickend attestierte.
Published 04/04/10
1814 debütierte der namhafte Opernkomponist Luigi Cherubini mit seinem ersten Streichquartett. Schumann würdigte das Werk seines italienischen Kollegen und brachte es in der Reihe der von ihm 1836 begründeten "Quartettunterhaltungen" zur Aufführung.
Published 03/28/10
1835 ruft in Bonn ein Komitee dazu auf, für ein Denkmal Beethovens zu spenden. Auch Schumann räsoniert 1836 über die Denkmalsfrage und auf einmal münden seine Erörterungen in einem seiner schönsten, pointiertesten Texten über Johann Sebastian Bach.
Published 03/21/10
Der Name Ignaz Moscheles ist heute den meisten Musikfreunden mehr vom Hörensagen als durch Aufführungen seiner Werke ein Begriff. 1836 veröffentlichte Schumann eine poetisch suggestive Besprechung von Moscheles' Fünftem Klavierkonzert.
Published 03/14/10
Die Musik des irischen Komponisten John Field hatte Schumann bereits in seinem Klavierunterricht bei Friedrich Wieck kennengelernt. 1836, ein Jahr vor John Fields Tod, hielt Schumann das Autograf von dessen siebtem und letzten Klavierkonzert in Händen.
Published 03/07/10
Die Begeisterung für Frédéric Chopin führt Schumann bei seinem Artikel über dessen zweites Klavierkonzert weniger zu einer Werkanalyse als zu allgemeinen Überlegungen über Sinn und Zweck der Musikkritik.
Published 02/28/10